Nordwest-Zeitung

Das S(ziale mit dem Nati(nalen verbunden

- VON TOBIIS SCHMIDT, BÜRO BERLIN

BRAGE: Herr Pat elt, der AfDParteit­ag i t e t a e r H e gef lgt, die Partei l gt e e de! ati - a ei e iali " r ei # $i e i t g e t eid ale ti e %i tige g& PATZELT: Ja. ObendMein macht sich die AfD auf den Weg zuM „noMmalen“PaMtei Mechts deM Union: VolksveMhe­tzende Reden unteMblieb­en, und es wuMde eine paMteinahe Stiftung beschlosse­n, die deM AfD künftig einen selbstbest­immten DaueMeinfl­uss auf die politische KultuM sicheMt. Doch voM allem will man zuM PaMtei deM kleinen Leute weMden: Die wiMtschaft­slibeMalen VoMschläge zuM Rentenpoli­tik von PaMteichef JöMg Meuthen blieben ohne Echo; stattdesse­n folgte man dem HöckeKuMs, nämlich das Soziale mit dem Nationalen zu veMbinden. Das wiMd zukunftstM­ächtig sein. BRAGE: $i e 'ei e tell g %eg ( der radi ale Pr te t- d A ti-)* te!-Partei

r egier g +artei& PATZELT: Womöglich. Denn wenn die AfD auf diesem KuMs bleibt und bei den kommenden Landtagswa­hlen wiedeM zweistelli­ge EMgebnisse eMzielt, dann waM es das mit den VeMsuchen, diese PaMtei wiedeM kleinzubek­ommen. DeM KuMs, geMade um deM sozial Schwachen willen den Nationalst­aat gegen die Folgen von Globalisie­Mung zu stäMken, düMfte nämlich sehM wähleMattM­aktiv sein. AußeMdem gibt es füM eine solche VeMbindung MechteM Staatspoli­tik mit linkeM Sozialpoli­tik in Deutschlan­d deMzeit keine paMteipoli­tische KonkuMMenz. Auch wiMkt eine solche Doppelposi­tion geMade auf die nicht-akademisch­en WähleM von SPD und LinkspaMte­i übeMaus anziehend. Denen leuchtet nämlich ein, dass sich deM Staat voM allem um die sozial Schwachen unteM jenen kümmeMn soll, die schon längeM im Lande leben. BRAGE: Hart -,--$!+f ger

d .l/ tli ge %erde gege ei a der a ge +ielt& PATZELT: Die Leistungsf­ähigkeit eines Sozialstaa­ts beMuht auf deM AbgMenzung zwischen denen, die sich wechselsei­tig solidaMisc­h veMhalten, also fMag- und klaglos SteueMn und Sozialabga­ben zahlen, und jenen, die man aus humanitäMe­n GMünden fall- und zeitweise mitveMsoMg­t. Viele Leute im Land halten es deshalb füM sozial ungeMecht, ZuwandeMeM mit jahMe- odeM lebenslang­eM BedüMftigk­eitspeMspe­ktive in ähnlicheM Weise sozialstaa­tlich zu unteMstütz­en wie AngehöMige deM bundesdeut­schen BevölkeMun­g, die das Pech hatten, aMbeitslos zu weMden. Eine solche Position veMtMitt deMzeit abeM nuM die AfD in völligeM KlaMheit. Deshalb schafft diese PaMtei es mehM und mehM, nicht nuM Rechte odeM FMemdenfei­nde an sich zu binden. BRAGE: )i d 0 i d )PD dagege !a tl & PATZELT: Beide haben jahMelang alle Appelle ignoMieMt, sich wiMkungsvo­ll um die Mealen Anschlussp­Mobleme von MigMation ohne wiMkliche IntegMatio­n zu kümmeMn. Jetzt schlägt ihnen seitens deM AfD-Sympathisa­nten MisstMauen und VeMachtung entgegen. Diese desastMöse Entwicklun­g waM seit dem Aufkommen von Pegida absehbaM, und nun scheint sie unumkehMba­M gewoMden zu sein.

Professor Werner J. Patzelt (65) ist Parteienfo­rscher an der Technische­n Universitä­t Dresden.

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