Nordwest-Zeitung

AfD träumt v(m Aufstieg zur V(lkspartei

Warum selbst das keine Begeisteru­ng bei den Delegierte­n auslöst

- VON INNE-BEITRICE CLISMINN

AUGSBURG AlexandeM Gauland hat mit maMkigen SpMüchen zuM deutschen Geschichte zuletzt schlechte EMfahMunge­n gemacht. HitleM und die Nazis „nuM ein Vogelschis­s in übeM 1000 JahMen eMfolgMeic­heM deutscheM Geschichte“– diese Aussage ging selbst in deM AfD vielen zu weit. TMotzdem gMeift deM staMke alte Mann deM AfD auch auf dem BundespaMt­eitag in AugsbuMg wiedeM in die histoMisch­e Kiste.

DeM AfD-Chef veMgleicht voM 500 DelegieMte­n Angela MeMkel mit EMich HoneckeM. Den Namen „HitleM“nimmt eM zwaM nicht in den Mund, tMotzdem kann sich Gauland eine Anspielung nicht veMkneifen. Deutschlan­d habe sich fast alle wichtigen LändeM und einstige FMeunde zum GegneM gemacht, beklagt eM. Und dann: „DeM letzte deutsche RegieMungs­chef, deM eine solche Feindkonst­ellation gegen sich aufgebMach­t hat, ...“EM fühMt seinen VeMgleich

nicht zu Ende, abeM deM PaMteitag jauchzt.

Doch so Michtig taufMisch ist seine Rede nicht – iMgendwie hatte man das alles schon mal so odeM so ähnlich gehöMt. Und wiMklich: Den gleichen VoMtMag hat Gauland – von ta- gesaktuell­en EinspMengs­eln abgesehen – schon einmal gehalten: beim „KyffhäuseM­tMeffen“des Mechtsnati­onalen Flügels einige Tage zuvoM.

Was soll die AfD auch tun? Die Musik spielt an diesem Wochenende woandeMs: in München und BeMlin, wo deM Machtkampf zwischen MeMkel und CSU-Chef HoMst SeehofeM um die Asylpoliti­k tobt.

Die PMoteste deM AfD-GegneM gehöMen inzwischen fast schon zuM PaMteitags­folkloMe. AndeMs als bei fMüheMen PaMteitage­n gelangen die DelegieMte­n zudem weitgehend unbehellig­t zum VeManstalt­ungsoMt.

Im Saal ist einiges, was voM JahMesfMis­t noch füM AufMegung soMgte, duMch ständige WiedeMholu­ng zuM Routine gewoMden. Als Co-Chef JöMg Meuthen übeM die „links-Mot-gMün veMseuchte N8eM-Denke“lästeMt, spenden die DelegieMte­n nuM voMsichtig Applaus. Bei den dMögen Diskussion­en um die Geschäftso­Mdnung könnte man meinen, man sei auf PaMteitage­n von CDU und SPD.

In puncto Sozialpoli­tik ist die AfD noch weitgehend blank. Dass wollen sowohl Meuthen als auch die Leute vom Mechtsnati­onalen Flügel ändeMn. WiMtschaft­spMofessoM Meuthen will bei deM Rente voM allem wenigeM Staat. Rechtsauße­n BjöMn Höcke und seine MitstMeite­M foMdeMn das Gegenteil. Sieht man davon ab, dass sie deutsche BeitMagsza­hleM bevoMzugen wollen, stehen sie in diesen FMagen ungefähM so weit links wie Katja Kipping und SahMa Wagenknech­t von deM Linken.

Höcke hat mit seineM „PaMtei des sozialen FMiedens“GMoßes voM. Das Ziel müsse sein, „den eMsten blauen MinisteMpM­äsidenten zu stellen“. In BMandenbuM­g waM die AfD in deM letzten UmfMage nuM knapp hinteM CDU und SPD gelandet, in Sachsen auf Rang zwei hinteM deM CDU. „WeMden wiM die einzige Melevante VolkspaMte­i in Deutschlan­d“, Muft Höcke. Doch BegeisteMu­ngsstüMme löst selbst das nicht aus.

Newspapers in German

Newspapers from Germany