Nordwest-Zeitung

LÖWS UHR BEIM DFB NOCH NICHT ABGELAUFEN

Wi7 Bund7strai­n7r Löw das Vorrund7n-Aus in Russland aufarb7it7­n will

- VON DLAUS BERGMANN

Di7 V7rbandssp­itz7 st7ht g7schloss7­n hint7r Löw. G7dank7n ans Aufhör7n gab 7s, b7stätigt7 Manag7r Oliv7r Bi7rhoff.

MÜNCHEN Joachim Löw entschwand durch den Hinterausg­ang, das Reden nach seinem „Ja“-Wort überließ er Manager Oliver Bierhoff. Der beschädigt­e Weltmeiste­rCoach darf seinen Traumjob weiter ausüben, auch wenn er den Neustart nach dem Vorrunden-Aus in Russland mit einem schweren WM-Rucksack angeht. Nach einigen Tagen Bedenkzeit signalisie­rte Löw dem DFB seinen Willen zum Weitermach­en.

„Ich möchte mit ganzem Einsatz den Neuaufbau ge-

stalten“, äußerte der 58-Jährige in einer Mitteilung nach einem Treffen in der Frankfurte­r Verbandsze­ntrale. Er trat nicht vor die Reporter, das erledigte Bierhoff. „Die Entscheidu­ng ist nicht heute gefallen“, verriet der Manager, der mit Löw am Montag an dessen Wohnsitz Freiburg zusammenge­kommen war.

„Es war auch für Jogi und mich, die diesen erfolgreic­hen Weg seit 14 Jahren gehen, gerade in der Nacht der Niederlage besonders schwer. Da denkt jeder erstmal ans Aufhören“, erinnerte Bierhoff an die Stunden nach dem 0:2 gegen Südkorea. „Aber ich habe schon amnächsten Tag bei ihm und bei mir die Energie gespürt, dass wir bereit sind, den neuen Weg zu gehen.“Der Manager sprach von der „Notwendigk­eit, die notwendige­n Schritte zu machen“. Er

bemühte sich zudem darum, Geschlosse­nheit mit Löw zu demonstrie­ren: „Schwierigk­eiten bringen einen noch näher zusammen.“

Zuvor hatte die WM-Delegation um Präsident Reinhard Grindel, Vize Rainer Koch, Ligapräsid­ent Reinhard Rauball und Generalsek­retär Friedrich Curtius in einer kurzfristi­g anberaumte­n Sitzung bei Löw „eine ungebroche­ne Motivation und Energie“verspürt, „die Mannschaft auf die anstehende­n Herausford­erungen vorzuberei­ten“.

Erstaunlic­h ist, dass der Verband Löw und Bierhoff gleich wieder viel Freiraum gewährt. „Wenige Tage nach einem solchen Turnier-Aus eine umfassende Analyse einzuforde­rn, wäre verfrüht“, erklärte Grindel. Bundestrai­ner und Manager sollen sich „die notwendige Zeit“zur Auf- arbeitung nehmen. Sie müssen dem Präsidium erst vor dem nächsten Länderspie­l in fünf Wochen gegen Frankreich, „in dem wir in der Nations League gleich gefordert sind, eine umfangreic­he Analyse vorstellen“, so Grindel.

Löw äußerte große Dankbarkei­t für das Vertrauen, „das der DFB weiterhin geschlosse­n in mich setzt“. Er spüre „trotz der berechtigt­en Kritik auch generell viel Rückhalt und Zuspruch“, sagte der Weltmeiste­rcoach von 2014. „Meine Enttäuschu­ng ist nach wie vor riesig. Ich werde gemeinsam mit meinem Team analysiere­n, Gespräche führen und zum Start der neuen Saison die richtigen Schlüsse ziehen“, versprach er. „Das alles braucht Zeit, wird aber alles rechtzeiti­g bis zum Start in die neue Länderspie­lsaison im September geschehen.“

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 ?? DPA-BILD: BERG ?? Trainer Joachim Vorstellun­g im Jahr 2004: (von links) Co- neuen TeamLöw mit Chefcoach Jürgen Klinsmann und dem manager Oliver Bierhoff
DPA-BILD: BERG Trainer Joachim Vorstellun­g im Jahr 2004: (von links) Co- neuen TeamLöw mit Chefcoach Jürgen Klinsmann und dem manager Oliver Bierhoff
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DPA-BILD: BRANDT Größter Erfolg 2014: Bundestrai­ner Joachim Löw hebt nach dem Gewinn des Endspiels gegen Argentinie­n im Kreise der Mannschaft den WM-Pokal hoch.

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