Nordwest-Zeitung

„Die Gefahr steigt täglich“

Bisher keine Waldbrände in der Region – Risiko durch Trockenhei­t erhöht

- VON ANNA-LENA SACHS

Die Waldbrandz­entrale in Lüneburg hat in diesem Jahr mehr zu tun. Bisher alarmierte sie bereits in 245 Fällen die Feuerwehr.

IM NORDWESTEN Die Waldbrandg­efahr in Niedersach­sen steigt. Im waldarmen Oldenburge­r Land und Ostfriesla­nd sei es bisher allerdings zu keinen größeren Waldbrände­n gekommen, berichtete Wolfgang Ehrecke, Pressespre­cher der Landwirtsc­haftskamme­r Niedersach­sen, die vor allem Privatwäld­er im Blick hat. „Jedoch steigt derzeit das Brandrisik­o, da es nicht nur sehr trocken, sondern auch relativ windig ist“, sagte er weiter.

So hat die Waldbrandz­entrale der niedersäch­sischen Landesfors­ten in Lüneburg in

diesem Jahr deutlich mehr zu tun als im Vorjahr. 245 Meldungen gingen bereits von der Waldbrandz­entrale an die Feuerwehr in anderen Teilen Niedersach­sens. Das schließt Waldbrände ein, aber auch Brände an Landmaschi­nen oder „wenn jemand beim Lagerfeuer übertriebe­n hat“, berichtete Mathias Aßmann, Pressespre­cher der niedersäch­sischen Landesfors­ten. „Im gesamten Jahr 2017 passierte das nur 163 Mal.“

In Niedersach­sen fielen nach Angaben des Deutschen Wetterdien­stes (DWD) im Juni nur 30 Liter Regen pro Quadratmet­er. Das ist weniger als die Hälfte des langjährig­en Mittelwert­es, der bei 76 Litern pro Quadratmet­er liegt. Für diesen Mittwoch warnt

der DWD im Oldenburge­r Land und Ostfriesla­nd mit Warnstufe 3 – mittlere Waldbrandg­efahr. Der Süden und Osten Niedersach­sens hat laut dem Waldbrandg­efahrenind­ex des DWD Warnstufe 4 – hohe Gefahr, die zweithöchs­te Stufe.

„Die Gefahr steigt täglich“, sagte auch Ernst Hemmen, Regierungs­brandmeist­er in Ostfriesla­nd. Obwohl es noch keine Waldbrände in Ostfriesla­nd zu verzeichne­n gab, gebe es täglich Flächenbrä­nde, erklärte Hemmen. Da weiterhin Trockenhei­t gemeldet ist, stellen sich die Feuerwehre­n auf weitere Brände in den nächsten Wochen ein. Auch Waldbrände seien in Ostfriesla­nd nicht auszuschli­eßen. „Da kann man nur an die Be- völkerung appelliere­n.“

Laut Heiko Basshusen, stellvertr­etender Verbandsvo­rsitzender vom Oldenburgi­schen Feuerwehrv­erband, haben die Feuerwehre­n im Oldenburge­r Land auch vermehrt mit Flächen- und Böschungsb­ränden zutun. Diese können unter anderem durch weggeworfe­ne Zigaretten oder durch Gasbrenner, die Unkraut entfernen sollen, entstehen.  Folgende Punkte sind zu beachten: In Wäldern gilt bis Oktober Rauchverbo­t. „Daran sollte man sich auch halten, weil es wirklich gefährlich ist“, erklärte Aßmann. Offene Feuer im Wald oder in Waldnähe sind ebenfalls verboten. Grillen ist nur an bestimmten Plätzen erlaubt. Aus dem Auto geworfene Zigaretten oder auf Gras geparkte Fahrzeuge können ebenfalls Brände auslösen. Zudem sollte man jeden Waldbrand sofort melden.

„Da kann man nur an die Bevölkerun­g appelliere­n“ERNST HEMMEN, FEUERWEHRV­ERBAND OSTFRIESLA­ND

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DPA-ARCHIVBILD: SCHULZE Häufig im Einsatz: Feuerwehrm­änner löschen einen Waldbrand in der Lüneburger Heide.

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