Nordwest-Zeitung

Ex-RAF-Trio unter Tatverdach­t

Für zwei weitere Bberfall in Nordrhein-Westfalen ?erantwortl­i/h

- VON MICHAEL EVERS

HANNOVER Auf das Konto der wegen einer Überfallse­rie in Norddeutsc­hland gesuchten drei Ex-RAF-Terroriste­n gehen nach Erkenntnis­sen der Fahnder zwei weitere Überfälle in Nordrhein-Westfalen. Anhand von DNA-Spuren werden dem Trio Überfälle auf Supermärkt­e 2006 in Bochum-Wattensche­id und 2009 in Löhne angelastet, teilte das Landeskrim­inalamt (LKA) am Dienstag in Hannover mit. Die Zahl der mutmaßlich von den Ex-Terroriste­n Ernst-Volker Staub (63), Burkhard Garweg (49) und Daniela Klette (59) begangenen Raubüberfä­lle steigt damit auf zwölf.

Wie LKA-Chefermitt­ler Matthias Behnke dem „Spiegel“sagte, gehen die Fahnder inzwischen davon aus, dass die drei mit echtem Ausweis unter einer falschen Identität in Deutschlan­d leben – und zwar seit Langem. Für die Überfälle dürften sie ihr Aussehen verändern. Nach den Taten würden sie vermutlich die Maskerade ablegen und ihre Waffen womöglich in Erddepots aus RAF-Zeiten einlagern. „Wir glauben, dass sie in ihrem Lebensumfe­ld anders aussehen“, sagte Behnke dem „Spiegel“.

Zuletzt schlug das Trio laut Polizei im Juni 2016 in Cremlingen bei Braunschwe­ig zu. Mit Panzerfaus­t und Automatikg­ewehr überfielen dort zwei Männer und eine Frau einen Geldtransp­orter und ein Geschäft. Garweg, Klette und Staub gehören zur sogenannte­n dritten Generation der RAF. Mit Terror haben die jüngsten kriminelle­n Machenscha­ften des Trios aber wohl nichts mehr zu tun, eher mit der Altersvors­orge, meinten die Experten.

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