Verdächtiger soll auch Elfjährige vergewaltigt haben
Weiterer Haftbefehl beantragt – Niedersachsen für schärfere Identitätskontrollen
WIESBADEN/HANNOVER JDPA Dem Tatverdächtigen im Mordfall Susanna wird nun auchdie Vergewaltigung einer Elfjährigen zur Last gelegt. Er soll das Mädchen insgesamt zweimal vergewaltigt haben, teilte die Wiesbadener Staatsanwaltschaft am Dienstag mit. Die eine Tat in einer Flüchtlingsunterkunft in Wiesbaden-Erbenheim soll der 21-jährige Iraker im März begangen haben. Bei der anderen imMai soll ein 14-Jähriger dabei gewesen sein, der bisher im Fall Susanna als 13jähriger Zeuge geführt worden sei. Der 14-Jährige aus Afghanistan sitzt demnach nun in Untersuchungshaft, ihm werden ebenfalls zwei Vergewaltigungen der deutschen Elfjährigen vorgeworfen.
Gegen Ali B., der bereits in Haft sitzt, wurde den Angaben zufolge nun ein weiterer Haftbefehl wegen zweifacher Vergewaltigung beantragt. Er soll die 14 Jahre alte Schülerin Susanna aus Mainz am 22. Mai in Wiesbaden-Erbenheimvergewaltigt und ermordet haben. Ihre Leiche war Anfang Juni gefunden worden.
Unterdessen setzt sich Niedersachsen nach der Flucht des mutmaßlichen Mörders der 14-jährigen Susanna für schärfere Identitätskontrollen an Flughäfen ein. Der Tatverdächtige Ali B. hatte trotz Unstimmigkeiten bei den Namen auf Flugtickets und Ausreisepapieren aus Deutschland ausreisen können.
Im Bundesrat will Niedersachsen daher nun an diesem Freitag einen Änderungsentwurf für das Luftsicherheitsgesetz einbringen, kündigte Landesinnenminister Boris Pistorius (SPD) am Dienstag in Hannover an. Bisher war bei der Ausreisekontrolle der Bundespolizei ein Abgleich von Flugticket und Ausreisepapieren nicht vorgesehen – das will der niedersächsische Gesetzesvorstoß ändern.
Bei seiner Ausreise war Ali B. nach Polizeiangaben noch nicht zur Fahndung ausgeschrieben und durfte Deutschland verlassen.