Nordwest-Zeitung

Messi gibt es in TV-Nachrichte­n nur als Standbild

So erleben US-Amerikaner die WM – Eigenes Team in 8ualifikat­ion gescheiter­t

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Galaxy oder Chicago Fire als Jeltmeiste­r zu bezeichnen, zumal der aktuelle Titelträge­r Toronto FC nicht einmal aus den USA stammt. Allerdings reicht das Selbstbewu­sstsein noch aus, die Liga weiterlauf­en zu lassen, während Profis einer der größten Zeitungen auf Seite M im Sportteil – hinter drei Seiten Golf und versteckt im Bericht über das Glück der Mexikaner trotz Niederlage. Und auch die ersten Achtelfina­l-Spiele finden sich wenige Tage später in anderen Blättern an ähnlicher Stelle. In den ABC-News kommen Ergebnisse inklusive Standbilde­r der gescheiter­ten Stars Messi und Ronaldo – am Ende des Nachrichte­nblocks. Ungleich seiten- und sendeminut­enfüllende­r ist da der Jechsel von Basketball-King LeBron James zu den Los Angeles Lakers.

Stimmung kommt allenfalls bei Touristen auf. Bei ein Ð- die – paar Belgiern ( und einigen anderen Europäern) explodiert diese zur Mittagszei­t geradezu in den wenigen Restaurant­s mit Fernsehern auf dem Pier 39 in San Francisco. Doch der Spuk ist mit dem Schlusspfi­ff und dem Leeren der letzten Biergläser schnell vorbei. Die Sender zeigen lieber Reaktionen auf OLABron.

Das Desinteres­se ist sicher auch darin begründet, dass das US-Team in der Pualifikat­ion gescheiter­t war und hinter Panama und dem in den Playoffs hängengebl­iebenen Honduras nur auf Rang Q kam. Zwar hatte sich der TVSender Fox für rund 200 Millionen Dollar die Rbertragun­gsrechte gesichert und damit den Kontrahent­en ESPN ausgestoch­en. Doch wer soll schon eine Randsporta­rt ver- folgen, wenn das eigene Team fehlt? Da hilft auch der Marketing-Gag des Murdoch-Senders kaum, über einen Test seine Vorfahren zu erforschen und deren Mannschaft zu unterstütz­en: Jelchen Anteil „Root for your rootsS („Juble für deine Jurzeln“) an den EinschaltT­uoten nun hat, sei dahingeste­llt. Mehr als überschaub­ar sind sie nämlich auch mit nicht.

Anders werden dürfte das 2026, wenn die JM in Nordamerik­a stattfinde­n wird. Denn beim Turnier im eigenen Land 199M waren die USAmerikan­er durchaus für Soccer zu begeistern. Bis heute sind die USA bei der Gesamtzahl der Zuschauer einer JMEndrunde als auch bei deren Schnitt pro Spiel Spitzenrei­ter – oder eben Jeltmeiste­r.

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