Nordwest-Zeitung

Leser bewegen viel mit Spenden

Projekt zur Integratio­n gemeinsam mit Universitä­t Oldenburg

- VON JÜRGEN WESTERHOFF

Weihnachts­aktionen wollen keine Strohfeuer entfachen, sondern nachhaltig und langfristi­g wirksam sein. Das ist aus zwei zurücklieg­enden Spendenakt­ionen geworden.

OLDENBURG Während Spitzenpol­itiker in Deutschlan­d und Europa heftig um die sogenannte „Flüchtling­spolitik“ringen, wird in zahllosen Projekten vor Ort still und effektiv daran gearbeitet, geflohenen Menschen dabei zu helfen, eine neue Heimat zu finden. So auch im Oldenburge­r Land – und mit nachhaltig­er Unterstütz­ung durch die Leserinnen und Leser der NordwestZe­itung.

Fast drei Jahre ist es jetzt her, dass die Ð im Rahmen ihrer Weihnachts­aktion darum bat, Geld für Projekte zu spenden, die Kinder und Jugendlich­e aus Flüchtling­sfamilien dabei unterstütz­en, sich im Oldenburge­r Land zurecht zu finden. 300000 Euro sind damals zusammenge­kommen, um unterschie­dlichste Vorhaben zu finanziere­n, die jeweils ein gemeinsame­s Ziel hatten: Sie sollten Kontakte schaffen zwischen hier aufgewachs­enen und neu hinzugekom­menen Kindern und Jugendlich­en.

Im gesamten Oldenburge­r Land haben Menschen von der damaligen Ð- Weihnachts­aktion profitiert. In die Organisati­on waren Diakonie und Caritas ebenso eingebunde­n wie die Arbeiterwo­hlfahrt und das Rote Kreuz – und auch die Universitä­t Oldenburg hat sichmit einer besonderen Aktion beteiligt.

Dabei konnten inzwischen mehrere Jahrgänge von Pädagogik-Studenten erleben, was es bedeutet, etwas Gutes zu tun und selbst davon zu profitiere­n.

Im Rahmen eines „Buddy“-Projektes betreute jeweils ein Studierend­er kontinuier­lich ein Kind aus einer Flüchtling­sfamilie. Studierend­e und Kinder wurden so schnell zu Kumpeln, die gemeinsam das soziale und kulturelle Umfeld erkundeten.

Basteln, Sport, Spielenach­mittage und Ausflüge in Freizeitpa­rks standen ebenso auf dem Programm wie Museums- oder Theaterbes­uche.

Merle Laabs gehörte zu den 18 Teilnehmer­n, die das Projekt in den vergangene­n Monaten gestaltete­n.

Sie betreute ein elfjährige­s Mädchen und die neunjährig­e Schwester aus einer kurdischen Familie, die aus dem Irak geflohen ist und in Oldenburg Zuflucht gefunden hat. „Ganz viel Sport stand bei uns auf dem Programm“, erzählt die Studentin am Rande eines Sommerfest­es zum Abschluss des offizielle­n Programms.

Nicht nur die betreuten Mädchen haben in der Zeit ganz viel gelernt – auch die beteiligte­n Studenten konnten den eigenen Horizont erweitern, Einblicke in die besondere Situation der Flüchtling­sfamilien und deren Schicksale gewinnen. Besonders eindrucksv­oll war für sie immer wieder die große Herzlichke­it, mit der sie in den betreuten Familien empfangen wurden.

Einmal in derWoche trafen sich Studierend­e und Kinder, und auch wenn der offizielle Teil jetzt beendet ist, bedeutet dies nicht das Ende der ge-

wachsenen Beziehunge­n. Dorin Strenge, bei der Universitä­tt für das Projekt zuständig, ist sich sicher, dass viele der Kontakte bleiben werden.

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BILD: TORSTEN VON REEKEN Die Teilnehmer des geförderte­n Buddy-Projekts in Oldenburg haben jetzt gemeinsam ein Sommerfest gefeiert.

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