Leser bewegen viel mit Spenden
Projekt zur Integration gemeinsam mit Universität Oldenburg
Weihnachtsaktionen wollen keine Strohfeuer entfachen, sondern nachhaltig und langfristig wirksam sein. Das ist aus zwei zurückliegenden Spendenaktionen geworden.
OLDENBURG Während Spitzenpolitiker in Deutschland und Europa heftig um die sogenannte „Flüchtlingspolitik“ringen, wird in zahllosen Projekten vor Ort still und effektiv daran gearbeitet, geflohenen Menschen dabei zu helfen, eine neue Heimat zu finden. So auch im Oldenburger Land – und mit nachhaltiger Unterstützung durch die Leserinnen und Leser der NordwestZeitung.
Fast drei Jahre ist es jetzt her, dass die Ð im Rahmen ihrer Weihnachtsaktion darum bat, Geld für Projekte zu spenden, die Kinder und Jugendliche aus Flüchtlingsfamilien dabei unterstützen, sich im Oldenburger Land zurecht zu finden. 300000 Euro sind damals zusammengekommen, um unterschiedlichste Vorhaben zu finanzieren, die jeweils ein gemeinsames Ziel hatten: Sie sollten Kontakte schaffen zwischen hier aufgewachsenen und neu hinzugekommenen Kindern und Jugendlichen.
Im gesamten Oldenburger Land haben Menschen von der damaligen Ð- Weihnachtsaktion profitiert. In die Organisation waren Diakonie und Caritas ebenso eingebunden wie die Arbeiterwohlfahrt und das Rote Kreuz – und auch die Universität Oldenburg hat sichmit einer besonderen Aktion beteiligt.
Dabei konnten inzwischen mehrere Jahrgänge von Pädagogik-Studenten erleben, was es bedeutet, etwas Gutes zu tun und selbst davon zu profitieren.
Im Rahmen eines „Buddy“-Projektes betreute jeweils ein Studierender kontinuierlich ein Kind aus einer Flüchtlingsfamilie. Studierende und Kinder wurden so schnell zu Kumpeln, die gemeinsam das soziale und kulturelle Umfeld erkundeten.
Basteln, Sport, Spielenachmittage und Ausflüge in Freizeitparks standen ebenso auf dem Programm wie Museums- oder Theaterbesuche.
Merle Laabs gehörte zu den 18 Teilnehmern, die das Projekt in den vergangenen Monaten gestalteten.
Sie betreute ein elfjähriges Mädchen und die neunjährige Schwester aus einer kurdischen Familie, die aus dem Irak geflohen ist und in Oldenburg Zuflucht gefunden hat. „Ganz viel Sport stand bei uns auf dem Programm“, erzählt die Studentin am Rande eines Sommerfestes zum Abschluss des offiziellen Programms.
Nicht nur die betreuten Mädchen haben in der Zeit ganz viel gelernt – auch die beteiligten Studenten konnten den eigenen Horizont erweitern, Einblicke in die besondere Situation der Flüchtlingsfamilien und deren Schicksale gewinnen. Besonders eindrucksvoll war für sie immer wieder die große Herzlichkeit, mit der sie in den betreuten Familien empfangen wurden.
Einmal in derWoche trafen sich Studierende und Kinder, und auch wenn der offizielle Teil jetzt beendet ist, bedeutet dies nicht das Ende der ge-
wachsenen Beziehungen. Dorin Strenge, bei der Universitätt für das Projekt zuständig, ist sich sicher, dass viele der Kontakte bleiben werden.