Forscher:M indestlohn stimuliert Wachstum
Gewerkschaftsnahes Institut rechnet Vorteile aus – Höhere Lohnkosten
BERLIN/ DPA DerMindestlohn in Deutschland verstärkt Forschern zufolge das Wirtschaftswachstum.Das Bruttoinlandsprodukt liege über einen Zeitraum von zehn Jahren durchgehend um 0,25 Prozent höher als ohne Mindestlohn, heißt es in einer am Dienstag veröffentlichten Untersuchung des Instituts fürMakroökonomie und Konjunkturforschung ( IMK) der gewerkschaftsnahen HansBöckler-Stiftung.Gebe der Staat seine Mehreinnahmen, etwa höhere Steuern, wieder aus, steige die Wirtschaftsleistung sogar doppelt so stark. Der Mindestlohn sei ein Gewinn für die Volkswirtschaft, betonen die Wissenschaftler.
Die Wachstumseffekte des Mindestlohns seien auch deshalb so positiv, weil die Beschäftigung weitgehend stabil bleibe, stellen die Forscher fest.Zwar fielen Minijobs weg. Sie würden aber zu einem großen Teil in normale sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze umgewandelt. Geringverdiener erhielten durch den Mindestlohn im Schnitt 18 Prozent mehr Gehalt.Auch angrenzende Lohngruppen profitierten.Durch
die höheren Löhne steige der Konsum um 0,5 bis 0,7 Prozent.
Auf die Preissteigerung hat der Mindestlohn laut Untersuchung leichte Auswirkungen.Das Preisniveau liegen
nach zehn Jahren 0,5 Prozent höher als ohne die Lohnuntergrenze.Dieser Anstieg sei „im gesamtwirtschaftlichen Maßstab vernachlässigbar gering“.
Seit 2015 gibt es in
Deutschland den gesetzlichen Mindestlohn.In einigen Branchen stiegen die LohnkostenBelastungen für die Unternehmen erheblich.Dazu zählten Gastronomie, Logistik und auch Medien.