Aktie von Steinhoff plus 38 %
AMSTERDAM/FRANKFURT/ RZK So etwas haben selbst lang gediente Experten an der Frankfurter Börse selten erlebt: Der Kurs der Aktie desMöbel- und Handelskonzerns Steinhoff Holding International (Amsterdam) schoss am Dienstag von niedrigem Niveau um mehr als 38 Prozent auf 11,8Cent in die Höhe, nachdem er bereits am Vortag stark zugelegt hatte.
Als Hintergrund gelten Spekulationen, dass dem schwer angeschlagenen Unternehmen eine Restrukturierung gelingen könnte und die Gläubiger mitziehen.
Seit 2015 die Staatsanwaltschaft Oldenburg Ermittlungen wegen Bilanz-Unregelmäßigkeiten startete, ist der Konzern mit Wurzeln in Westerstede unter Druck.Als im Dezember 2017 von Südafrika aus die Entwicklung mit ungültigen Bilanzen eskalierte, brach der Kurs ein – bis auf kaum noch zwei Prozent des Wertes vom Börsengang Ende 2015 (8 Cent statt fünf Euro). Nun gab es erstmals wieder vertrauenswürdige Halbjahreszahlen – und überarbeitete Vorjahreszahlen.Diverse offenbar „aufgeblasene“Werte wurden darin nun deutlich niedriger angesetzt als vom alten Management – insgesamt geht es um mehrereMilliarden Euro, wie man in dem Bericht unter www.steinhoffinternational.com lesen kann (zum Beispiel: Fußnote 17).
Aktuell hat Steinhoff Zusagen von zahlreichen Gläubigern, vorerst stillzuhalten.