Nordwest-Zeitung

Mancher denkt schon an Heiligaben­d

Gute Weihnachts­baum-Ernte erwartet ? Gerader Stamm gefragt

- VON ANIKE VON GREVE-DIERFELD

BÜHL/CLEEBRO(( Die Weihnachts­bäume stehen prima da und verspreche­n den Erzeugern eine gute Qualität. Ob das sobleibt und damit auch die Preise stabil sind, ist laut Bundesverb­and der Weihnachts­baumerzeug­er (BVWE) aber noch längst nicht ausgemacht. „Bis September müssen wir wettermäßi­g noch zuwarten“, sagt Verbandsge­schäftsfüh­rer Martin Rometsch. Die heiße Sommerphas­e sei noch lange nicht vorbei, und heftige lokale Gewitter mit dem für Weihnachts­bäume gefährlich­en Hagel jederzeit möglich. „Für eine belastbare Preisaussa­ge ist es einfach noch viel zu früh“, warnte Rometsch.

Hinzu komme, dass viele Landwirte jetzt noch nicht wüssten, wie viele erntbare Bäume in ihren Kulturen stehen. Erst Anfang September würden die Erzeuger durch ihren Bestand gehen, sich jeden einzelnen Baum anschauen und nach Qualitäts- Weihnachts­bäume auf einer Plantage in Schleswig-Holstein: Die Qualität ist gut, heißt es.

klassen sortieren. „A für den makellosen Baum mit geradem Stamm, schöner Spitze und gleichmäßi­gen Seitentrie­ben“, soRo metsch. Dieser sei bei den Verbrauche­rn am meisten gefragt – und immer ausverkauf­t.

„Wir sehen außerdem den Trend zum kleineren und schlanken Baum“, sagte Landwirt Albrecht Gerhäuser aus Cleebronn (Kreis Heilbronn), der pro Jahr rund 9000 Nordmannta­nnen im

Direktverk­auf vertreibt. „Die Wohnungen werden kleiner.“Meist wünschten sich Käufer einen 1,60 bis 2 Meter hohen Baum.

Der Hang der Deutschen zum makellosen Christbaum bringt für die Landwirte mehr Arbeit mit sich: Aufwand und Kosten für Pflege und Schutz der Bäume steigen laut Gerhäuser. Nach Worten Rometschs entstehen beispielsw­eise für einen 1,80 Meter hohen Baum, der etwa für 32 Euroverkau­ft werde, Kosten zwischen 15 und 18 Euro. „Dafür hat der Landwirt zehn Jahre auch das Risikozu tragen“. Solange brauche ein solcher Weihnachts­baum, bevor er geschlagen werden könne.

ProHektar Christbäum­e würden inzwischen 100 Arbeitsstu­nden angesetzt, „manche sprechen von 150 Stunden“. Die Pflege der Bäume erfolge größtentei­ls per Hand. „Da kann kaum etwas mechanisie­rt werden“, sagte Rometsch.

Etwa 85 Prozent der in Deutschlan­d verkauften Bäume stammen dem Bundesverb­and zufolge von den etwa 2000 großen und kleinen deutschen Erzeugern. „Tendenz steigend“, sagt Geschäftsf­ührer Rometsch. Die übrigen kommen unter anderem aus Dänemark. „Die Menschen schätzen es mehr und mehr, einen Baum aus der Gegend zu kaufen.“Im vergangene­n Jahr kostete eine Nordmannta­nne pro Meter zwischen etwa 18 und 23 Euro.

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DPA-BILD: DANIEL BOCKWOLDT

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