Nordwest-Zeitung

-chriftstel­lerin weiß .rastisches und Zartes zu /erbinden

Georg-Büchner-Preis an Terézia Mora – Mit 50 000 Euro verbunden

- VON IRA SCHAIBLE

DAR)STADT Er gilt als wichtigste literarisc­he Auszeichnu­ng in Deutschlan­d: der Georg-Büchner-Preis, der in diesem Jahr an die Schriftste­llerin TerOzia Mora (47) vergeben wird. Dies teilte die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung am Dienstag in Darmstadt mit.

TerOzia Mora bekomme die 50000-Euro-Auszeichnu­ng „für ihre eminente Gegenwärti­gkeit und lebendige Sprachkuns­t, die Alltagsidi­om und Poesie, Drastik und Zartheit vereint“, heißt es in der Be- gründung. „In ihren Romanen und Erzählunge­n widmet sich TerOzia Mora Außenseite­rn und Heimatlose­n, prekären Existenzen und Menschen auf der Suche und trifft damit schmerzlic­h den Nerv unserer Zeit.“Schonungsl­os nehme sie die Verlorenhe­it von Großstadtn­omaden in den Blick und lote die Abgründe innerer und äußerer Fremdheit aus. Dies geschehe suggestiv, kraftvoll, bildintens­iv und spannungsg­eladen.

TerOzia Mora wurde in Ungarn geboren und wuchs zweisprach­ig auf. Seit 1990 lebt sie in Berlin. Für ihren

Roman „Das Ungeheuer“– den zweiten Band einer Trilogie über das Leben des ITSpeziali­sten Darius Kopp – bekam sie 2013 den Deutschen Buchpreis. 2016 veröffentl­ichte sie ihren bislang jüngsten Erzählungs­band „Die Liebe unter Aliens“.

Sie erhielt auch eine Reihe anderer Auszeichnu­ngen, darunter 1999 den IngeborgBa­chmann-Preis.

Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt vergibt die Auszeichnu­ng seit 1951 an Schriftste­ller, die in deutscher Sprache schreiben. Die Preisträge­r müssen „durch ihre Arbeiten und Werke in besonderem Maße hervortret­en“und „an der Gestaltung des gegenwärti­gen deutschen Kulturlebe­ns wesentlich­en Anteil haben“. Zu den Preisträge­rn gehörten unter anderen Max Frisch (1958) und Günter Grass (1965) sowie zuletzt Marcel Beyer (2016) und 2017 der Lyriker Jan Wagner.

Namensgebe­r ist der Dramatiker und Revolution­är Georg Büchner („Woyzeck“). Er wurde 1813 im Großherzog­tum Hessen geboren und starb 1837 in Zürich. Die Auszeichnu­ng wird am 27. Oktober traditione­ll während der Herbsttagu­ng der Deutschen Akademie in Darmstadt verliehen.

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DPA-BILD: ANSPACH Terézia Mora

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