5ommissar kämpft bis zum Kreml
TV-Premiere für Til Schweigers Kino-„Tatort“am Sonntag – Fortsetzung bereits 2019?
Für Schweigers Kommissar ist das Finale in Moskau bereits eine Woche vor dem WM-Endspiel. Sein Kino-Ausflug für die Krimireihe ist erstmals im TV zu sehen – ein Actionspektakel.
MOSKAU/HAMBURG Bevor Til Schweiger im Fernsehen wieder als Kommissar Nick Tschiller loslegt, hat er schon jenseits des Bildschirms ausgeteilt. Sein Kino-„Tatort“läuft am Sonntag (8. Juli, 20.15 Uhr) erstmals im Fernsehen – ein Termin, der dem Filmstar nicht gefällt. In der Sommerferienzeit gelten TV-Premieren wegen der insgesamt niedrigeren Einschaltquoten als schwierig. „Bitter“nannte Schweiger in einem Interview die Entscheidung für den Sendeplatz.
„Tschiller – Off Duty“kam 2016 auf die Leinwand und interessierte rund 280 000 Kinobesucher. „Ich weiß, wie das jetzt ausgeht: Der Film wird vielleicht drei oder vier Millionoerfolgs
nen Zuschauer machen, und dann schreiben alle: Der ,Tatort’ ist im Kino gefloppt, jetzt floppt er auch im Fernsehen“, sagte Schweiger. Der 54-Jährige war nach Götz George mit zwei Einsätzen als Kommissar Schimanski auf der Leinwand in den 1980er Jahren der zweite Kino-Ausflügler der Reihe.
ARD-Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber
verwies darauf, dass der 130minütige Streifen nur an einem Sonntagabend ohne „Anne Will“gezeigt werden könne. Auch die Talkshow ist in der Sommerpause, die am vergangenen Sonntag für den Asylstreit nur ausnahmsweise unterbrochen wurde. Dass man mit dem Kino-„Tatort“in einer durch Wiederholungen geprägten Zeit „frische Ware“
präsentiere, freue zudem bestimmt nicht nur FußballWM-Muffel, erklärte Schreiber. „Im Übrigen ist der Sonntag nach dem WM-Viertelfinale kein ganz schlechter Platz.“
Seit 2013 gehört Schauspieler, Regisseur und Produzent Schweiger, der gerade mit Hollywoodstar Nick Nolte eine US-Adaption seines Ki- „Honig im Kopf“dreht, für den NDR zur „Tatort“-Riege. Mit einem zwischenzeitlichen Rekord von rund 12,7 Millionen Zuschauern war der Neue an Elbe und Alster gestartet, den vierten Film – eine Fortsetzung der am Neujahrsabend begonnenen Doppelfolge – schalteten am 3. Januar 2016 rund 7,7 Millionen ein, wenige Wochen vor dem „Tatort“-Kinostart des Wahl-Hamburgers.
Fortlaufend erzählten die Schweiger-„Tatorte“von Tschillers Kampf gegen den kurdischen Astan-Clan. Firat Astan (Erdal Yildiz) ist auch in der Kino-Ausgabe mit von der Partie. Diesmal geht es für Tschiller aber in die Türkei und nach Russland, der Kommissar ist in „Off Duty“vom Dienst suspendiert. Mit dabei ist auch wieder SchweigerTochter Luna als „Lenny“.
In Sachen Action wollte Regisseur Christian Alvart, der auch die vorherigen Filme inszenierte, fürs Kino „noch zwei, drei Schippen“drauflegen. Bis zum Showdown in Moskau wird geprügelt, geschossen und getötet.
Der nächste TV-Einsatz könnte möglicherweise im Frühjahr 2019 gedreht werden, sagte Schreiber. Gerade hätten sie die erste Drehbuchfassung besprochen, „das hat viel Spaß gemacht.“