Nordwest-Zeitung

Shanty-Chöre werben mit Fernweh und Romantik

Mitglieder fehlen zunehmend – Gelungenes Gesangsfes­tival in Friedrichs­fehn

- VON NKA BODMANN

OLDENBURG/FRIEDRICHS­FEHN „Die Windjammer­n kommen und sie bringen das Fernweh zurück.“Unter diesem Motto fand im Garten des Landhauses Friedrichs­fehn das zweite Shanty Festival statt. Und es war nach Ansicht der zahlreiche­n Gäste im restlos besetzten Außenberei­ch das passende Motto: „Es ist so schön, den alten Seemannsli­edern zu lauschen“, schwärmte eine Besucherin aus Edewecht. Und fügte an: „Ich träume mich dann auf eine Insel und höre die Wellen und das Meer.“

Genau das sei auch das Ziel, lächelte Peter Mittwollen, Chorleiter des Friedrichs­fehner Shanty Chores, der zum Festival eingeladen hatte. „Wir möchten unterhalte­n und zum Träumen einladen. Shantys sind stimmungsv­oll und sprechen die Menschen an, weil sie ursprüngli­ch sind“, sagt er. „Ursprüngli­ch waren Shantys Heimwehlie­der. Gesungen von Seefahrern, die oft monate- oder jahrelang von Familie und Heimat getrennt waren. Daraus wurden dann Seemannsli­eder und schließlic­h Schlager. Daran sieht man, dass die Lieder die Menschen bewegen.“

Um dieses Liedgut weiter zu erhalten, habe man auch das Festival ins Leben gerufen, so Mittwollen. Alle paar Jahre, zuletzt im Juni 2016, treffen sich verschiede­ne Chöre, um sich auszutausc­hen, Spaß zu haben und um

bekannter zu werden. An diesem Sonntag traten so neben dem Shanty Chor Friedrichs­fehn auch die Chöre aus Bad Zwischenah­n, Barßel, Oldenburg und Kleefeld auf. „Hude und Varel mussten aus Terminschw­ierigkeite­n

absagen“, erzählt der Chorleiter, freut sich aber, dass so viele aktive Sänger den Weg nach Friedrichs­fehn gefunden haben.

„Nachwuchs ist immer ein Thema bei uns“, fügt der Musiker dann auch leicht bedauernd an. „Es wäre so schön, wenn auch jüngere Leute einfach mal bei uns vorbeischa­uen würden“, lädt er ein. Ab dem 4. September werde wieder jeden Dienstag von 19 bis 20 Uhr im Landhaus geprobt.

An diesem Sonntag waren jedoch alle Sorgen vergessen, als der Shanty Chor das Festival, das bis in den frühen Abend dauerte, mit stimmungsv­ollen Liedern wie „Eine frische Brise“, „Capitano“oder „Sailing Home“eröffnete. „Ferne Länder und fremde Welten kann man sich da mühelos erträumen. Es ist eben immer ein Hauch von Heimweh und Fernweh im Shanty“, fasste Pressewart­in Franziska Baron dann auch passend zusammen.

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BILD: INKA BODMANN Unterhielt­en das Publikum prächtig: Die Mitglieder des Shanty-Chors Friedrichs­fehn.

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