Nordwest-Zeitung

Bei dem Schinken sind Zutaten nicht Wurst

Arnd Müller produziert hochwertig­e Schinken – Fassade des Aper Museums wird saniert

- VON DORIS GROVE-MITTWEDE

Seit 270 Jahren wird an der Aper Hauptstraß­e Schweinefl­eisch veredelt. Bis zu vier Jahre reifen die Schinken, die nur von Bunten Bentheimer­n stammen.

APEN „Wisse Sie eige tlich, was heute für ei Tag ist?“begrüßt mich Ar d Müller, I haber des Schi ke eums. „Am 4. Juli 1748 ließ mei Ur-Ur-UrOpa hier i Ape u ser Rauch- u d Reifehaus baue , seit 270 Jahre wird hier Ha dwerkstrad­itio gepflegt.“

Ha dwerkstrad­itio – dieser Begriff bei haltet für Ar d Müller, ei em geler te Metzger, weit mehr als ha dwerkliche­s K owhow. Ha dwerkstrad­itio heißt für ih Passio , Leide schaft u d hohe Qualität: Als „Prali é i Deftig“bezeich et er das, was im Rauch- u d Reifehaus i la ge Prozesse e tsteht: De Müllers Schi ke reife la ge – meiste s um die zwei Jahre, ma chmal sogar bis zu vier Jahre . U d das hat sei e Preis: Ei Kilo Schi ke kostet bis zu 300 Euro.

„Da si d sie ei Ge uss, ei Ge uss der Extraklass­e“, sagt Müller. Exzelle tes Schwei efleisch ist die Gru dlage desse , was der Aper produziert. Er kauft ur vo Hobbyzücht­er das Fleisch Bu ter Be theimer, ei er alte , vom Aussterbe bedrohte Schwei erasse. A ders als die Tiere i Großmastbe­triebe , die i siebe Mo ate ei gepfercht ihr Schlachtge­wicht vo 1000 bis 110 Kilogramm erreichte , würde die Be theimer, bevor sie mit ru d 115 bis 300 Kilo geschlacht­et würde , zwische ei em u d drei Jahre alt. Sie hätte ei glückliche­res Schwei elebe mit viel Auslauf u d abwechslu gsreichem Nahru gsa gebot hi ter sich. „Um hervorrage de Schi ke ach alter Schule produziere zu kö e , müsse die Schwei e la gsam wachse . Nur so e tstehe auch große Keule , die ich veredel ka “, sagt Müller. Hauchdünn geschnitte­n: Arnd Müller bietet Besuchern im Schinkeneu­m auch kleine Kostproben an. für Dies- und enseits: In drei 250- ahresschri­tten auf hundert Metern das ganze Hoffen und Gruseln vergangene­r Zeiten“heißt eine Führung für Erwachsene. Für Kinder und ugendliche zwischen fünf und vierzehn ahren wird das Museumserl­ebnis „Mit Speck fängt man Mäuse“angeboten.

Zu ächst werde die Keule mit dem Salz der Sali e Luise hall Götti ge gesalze . Da würde die Schi ke geräuchert, später reifte sie weiter i weiße Stoffbeute­l , die vor Fliege schützte . „Jeder Schi ke ist ei U ikat u d jeder braucht Aufmerksam­keit u d eige e Pflege“, so Müller, der sei e Schi ke mit gute Wei e vergleicht. Gute Schi ke sollte ma auf kei e Fall i Folie u d im Kühlschra k aufbewahre , so der i Pergame tpapier bei Zimmertemp­eratur, so der Experte.

Im Sommer besuche viele das „Schi ke eum“, u d das ge ießt Müller, der seit 25 Jahre de elterliche Betrieb leitet. Der 56-Jährige mag es eh am liebste , we Me sche sei e Schi ke vor Ort kaufe . Vo ei em O li eShop hält er ichts. „Wer sich für ei e Schi ke dieser Qualität i teressiert, will auch die Schi ke herstellu g alter Schule erlebe “, weiß er.

Derzeit hat sich Müller icht ur um Besuchergr­uppe zu kümmer , so der auch um ei a deres Projekt: Die Fassade des de kmalgeschü­tzte Schi ke eums wird sa iert. „Bürgermeis­ter Matthias Huber hatte mich darauf aufmerksam gemacht, dass die Gemei de i s Dorfer eueru gsprogramm Dorfregio Ape aufge omme worde ist“, berichtet Müller. „ ber dieses Programm ka ma fi a zielle U terstützu g für die Sa ieru g vo ortsbildpr­äge de Gebäude bekomme , u d zwar 30 Proze t der I vestitio ssumme. Auch we ich 30 Proze t der I vestitio skoste vo 23 300 Euro hätte erstattet bekomme , hätte ich das Ga ze icht fi a ziere kö e . Das Schi ke eum ist ja – wie das Fi a zamt a erka t hat – Liebhabere­i, vo der ma icht lebe ka .“

Huber habe sich um weitere Zuschüsse bemüht. „Das Sa ieru gsprojekt wird auch durch die Sparkasse -Stiftu g u d die Stiftu g der LzO Zuschüsse gefördert“, sagt der Bürgermeis­ter. „So erhält dieser geschichts­trächtige Gebäudekom­plex im Ortsker wieder ei e a seh liche Fassade.“

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BILD: DORIS GROVE-MITTWEDE

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