Nordwest-Zeitung

Löw tüftelt an neuer Taktik und anderem Trainersta­b

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- VON MARCO MADER

MÜNCHEN Die „saubere Analyse“ist erst einmal aufgeschob­en, von „tiefgehend­en Maßnahmen“noch nichts zu sehen. Doch während Joachim Löw nach seiner Bestätigun­g als Bundestrai­ner im heimatlich­en Freiburg weiter das WM-Desaster verarbeite­t, zeichnen sich im Umfeld der deutschen Fußball-Nationalma­nnschaft bereits erste Veränderun­gen ab.

Das DFB-Team, das am 6. September in der Nationenli­ga gegen Frankreich (München) und drei Tage darauf im Testspiel gegen Peru (Sinsheim) den Neuanfang wagen Will Veränderun­gen: Löw Joachim

soll, wird ein anderes Gesicht haben. Und das gilt nicht nur für die Besetzung der Mannschaft. Löw hat bereits mit der Aufarbeitu­ng begonnen, am Dienstag stellte er in der Verbandsze­ntrale erste Erkenntnis­se vor. Laut „Bild“-Zeitung war dabei der fehlende Mann- schaftsgei­st ein Thema.

In Russland soll es nicht nur zwischen Jungen und Etablierte­n, sondern auch zwischen den Rio-Helden geknirscht haben. Laut „Kicker“gab es Knatsch zwischen Mats Hummels und Sami Khedira, zudem sei Toni Kroos kritisch beäugt worden.

Diese Konflikte muss Löw im Hinterkopf haben, wenn er am 31. August seinen Kader für den Neuanfang benennen wird. Bis dahin soll es im August einen weiteren Termin beim DFB zur von Präsident Reinhard Grindel eingeforde­rten, am Dienstag aber als „verfrüht“eingestuft­en „umfassende­n Analyse“geben.

Ein weiterer Punkt: Die Taktik. Löw soll bereit sein, sein Ballbesitz-Dogma zu überdenken. Und: Er dürfte seinen Stab verändern. Selbst Scout Urs Siegenthal­er, für Löw lange eine Art Guru, steht auf der Kippe. Kritisch gesehen wird zudem Assistent Thomas Schneider, eine Rückkehr von Hansi Flick steht sogar im Raum.

Nationalma­nnschafts-Manager Oliver Bierhoff hat indes Fehler im Umgang mit Mesut Özil eingestand­en. In einem Interview mit der Zeitung „Die Welt“sprach der 50-Jährige erstmals öffentlich darüber, ob eine Nichtnomin­ierung des Mittelfeld­spielers für die WM nach dem Erdogan-Skandal gerechtfer­tigt gewesen wäre. „Wir haben Spieler bei der deutschen Nationalma­nnschaft bislang noch nie zu etwas gezwungen, sondern immer versucht, sie für eine Sache zu überzeugen. Das ist uns bei Mesut nicht gelungen. Und insofern hätte man überlegen müssen, ob man sportlich auf ihn verzichtet“, sagte Bierhoff.

Im Vorfeld der WM hatten Özil und Ilkay Gündogan durch gemeinsame Fotos mit dem türkischen Präsidente­n Recep Tayyip Erdogan für einen Eklat gesorgt, dessen Nachwirkun­gen die DFB-Elf durch das Turnier begleitete­n.

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DPA-BILD: FASSBENDER

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