Nordwest-Zeitung

Bauern fürchten sich vor Schweinepe­st

Was das Landesamt für Lebensmitt­elsicherhe­it rät

- VON ELMAR STEPHAN

OLDENBURG/VECHTA Mit Sorge beobachten die Landwirte in Niedersach­sen die Entwicklun­g der Afrikanisc­hen Schweinepe­st in Osteuropa. Die Viruskrank­heit ist bislang unter anderem in Polen, im Baltikum, Moldawien, Rumänien, Tschechien, Russland und im April auch in Ungarn ausgebroch­en. Für Menschen ist sie ungefährli­ch, führt aber bei Haus- und Wildschwei­nen oft zum Tod. „Es ist recht wahrschein­lich, dass wir irgendwann auch positive Fälle zumindest bei Wildschwei­nen hier bei uns bekommen“, sagte der Präsident des Landesamte­s für Verbrauche­rschutz und Lebensmitt­elsicherhe­it (Laves), Eberhard Haunhorst.

Eine Erkrankung in einem Nutzviehbe­stand hätte schlimme wirtschaft­liche Folgen, sagte Haunhorst. In einem solchen Fall müsste der betroffene Schweinebe­stand

getötet werden, und es müsste rings um den Bauernhof ein Sperr- und Beobachtun­gsgebiet eingericht­et werden. Einige Länder würden in so einem Fall gar kein Schweine- fleisch mehr aus Deutschlan­d beziehen wollen. Die Betriebe müssten sich schützen, Hygieneund Sicherheit­smaßnahmen beachten. Das Laves in Oldenburg spiele bereits zusammen mit der Landwirtsc­haft und der Fleischwir­tschaft Szenarien durch.

Sorge bereitet vor allem, dass achtlos weggeworfe­ne Fleischabf­älle aus Osteuropa von Wildschwei­nen gefressen werden könnten und sie sich so mit dem Virus infizieren. Menschen, die nach Osteuropa reisen – zum Beispiel zur Fußball-WM, sollten bei der Mitnahme von Lebensmitt­eln vorsichtig sein, sagte Haunhorst. Am besten sei es, gar keine Fleisch- und Wurstwaren aus Osteuropa mitzubring­en.

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DPA-BILD: SAUER Noch sind alle gesund: Schweine in einem Stall

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