9EDIZINERIN IN NEUEM LABOR
Prof. Ulrike Raap sucht in Forschungslabor nach seltenen Krankheiten
Tie Professorin ist seit knapp zwei Jahren in Oldenburg. Seitdem hat sie gemeinsam mit ihrem 9eam einiges erreicht – und eine neue Abteilung an der Universität aufgebaut.
OLDENB?RG – Sie hat die Abteilung für experimentelle Allergologie und Immundermatologie der Fakultät VI – Medizin und Gesundheitswissenschaften – der Universität Oldenburg aufgebaut: Prof. Dr. Ulrike Raap. Im Herbst 2016 ist sie dem Ruf gefolgt und nach Oldenburg gekommen.
Das Außergewöhnliche: Sie ist gleichzeitig die Chefärztin und Direktorin der Universitätsklinik für Dermatologie und Allergologie am Klinikum. Eine Doppelfunktion, die vor allem bei Frauen immer noch einen Seltenheitsfaktor hat.
Seit kurzem steht Raap und ihrem Team nun ein neues
auf dem Campus Wechloy der Universität zur Verfügung. Dort sollen künftig die zellulären und molekularen Prozesse verschiedener Hauterkrankungen mit hochmodernen Mitteln erforscht werden. Neben den Humanmedizinern werden auch Naturwissenschaftler von ihrem Team ausgebildet.
Besondere Ger@te
„Das Besondere an unserer Forschung ist, dass der Patient im Mittelpunkt steht“, sagt Raap. „Wir forschen für und mit dem Patienten.“Dabei würden die Mechanismen untersucht, warum eine Erkrankung entstehe. „Wir forschen auf dem Gebiet der seltenen blasenbildenden Erkrankungen, des Hautkrebses, der entzündlichen Erkrankungen wie der Psoriasis und der Neurodermitis sowie der Juckreizforschung.“
Ein besonderes Gerät, das die Abteilung nutzen wird, ist ein Histamin-Detektor, mit dem die Forscher etwa messen können, wie viel Histamin
bei einer allergischen Reaktion von Zellen freigesetzt wird. Zudem plant die Abteilung einen sogenannten Cell Sorter als Großgerät bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft zu beantragen. „Damit können wir jegliche Zellen aus Blut und Hautproben mit hoher Reinheit sortieren und somit direkt untersuchen, was bislang in der Form nicht möglich war“, erklärt Raap. So könne noch effizienter geforscht werden.
Dabei wurde die Professorin bereits während ihrer Zeit an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) vor rund vier Jahren mit dem hochdotierten Rudolf-Schoen-Preis ausgezeichnet: Damals identifizierte sie einen Biomarker für eine chronisch entzündliche Krankheit.
?mfassende Symptome
In ihrer Arbeit ging es um eine seltene Erkrankung, die Mastozytose. Bei dieser Krankheit liegen bestimmte Immunzellen, sogenannte Mastzellen, in der Haut und zum Teil auch im KnochenForschungslabor
mark und in der Darmschleimhaut vermehrt vor. Die Symptome umfassen einen schweren Juckreiz, bräunlich-rote Flecken der Haut oder Durchfall bis hin zur Osteoporose. „Mastozytose-Patienten haben mehr Botenstoffe vom Typ IL-31 im Blut als Gesunde. Die Konzentration dieses Botenstoffs korreliert mit dem Fortschreiten der Erkrankung“, sagt Raap. Der Biomarker kann also dazu genutzt werden, die Krankheitsprogression zu erfassen.
„Derzeit untersuchen wir die Fragestellung, warum die Haut bei einer bestimmten Erkrankung Blasen schlägt“, beschreibt Raap eine Aufgabe ihrer Forschungsarbeit. Dabei sei sie auch auf die Proben von Patienten angewiesen.
Doch auch das neue Forschungslabor sei hilfreich: „Uns steht die gesamte Klaviatur an Forschungsinstrumenten zur Verfügung, um neue Mechanismen, die zur Therapie bei chronisch entzündlichen Erkrankungen eingesetzt werden können, aufzudecken.“