Nordwest-Zeitung

AIE BLUTIGE SPUR DES NSU

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Morde, Sprengstof­fanschläge, Raubüberfä­lle: Die rechtsextr­eme Terrorgrup­pe NSU („Nationalso­zialistisc­her Untergrund“) hat eine blutige Spur der Gewalt durch Deutschlan­d gezogen:

Januar 1998:

Nach einer Razzia in ihrer Bombenwerk­statt in Jena tauchen Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe unter.

September 2000:

Die Mordserie des NSU beginnt: Mundlos und Böhnhardt erschießen den türkischen Blumenhänd­ler Enver Simsek in Nürnberg.

Dezember 2000/Januar 2001:

Kurz vor Weihnachte­n deponieren die Täter eine Christstol­lendose mit einem eingebaute­n Sprengsatz in einem Lebensmitt­elgeschäft einer iranischst­ämmigen Familie in Köln. Die Tochter öffnet die Dose einige Wochen später, wird schwer verletzt.

Juni 2001:

Der Türke Abdurrahim Özüdogru wird in seiner Änderungss­chneiderei in Nürnberg erschossen. Sein Landsmann Süleyman Tasköprü stirbt in Hamburg.

August 2001:

Mord an dem Gemüsehänd­ler Habil Kilic in München.

Februar 2004:

In Rostock wird der Imbiss-Verkäufer Mehmet Turgut erschossen.

Juni 2004:

Eine Nagelbombe explodiert in der Kölner Keupstraße. Mehr als 20 Menschen werden verletzt, einige lebensgefä­hrlich.

Juni 2005:

Der Imbiss-Inhaber Ismail Yasar wird in Nürnberg ermordet. Wenige Tage später wird der Grieche Theodoros Boulgaride­s in seinem Münchner Schlüsseld­ienst erschossen.

April 2006:

In Dortmund wird der türkischst­ämmige Kioskbetre­iber Mehmet Kubasik erschossen. Zwei Tage später treffen tödliche Schüsse Halit Yozgat in seinem Kasseler Internet-Café.

April 2007:

Die Täter erschießen in Heilbronn die Polizistin Michéle Kiesewette­r. Ihr Kollege wird schwer verletzt.

November 2011:

Sparkassen-Überfall in Eisenach. Böhnhardt und Mundlos verstecken sich in einem Wohnmobil. Den Ermittlern zufolge erschießen sie sich, als die Polizei die beiden entdeckt. Zschäpe zündet die gemeinsame Wohnung in Zwickau an, kurz darauf stellt sie sich in Jena der Polizei.

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