Nordwest-Zeitung

Ronal$o ver$ient 120 Mio. in vier Jahren

Portugiesi­scher Stürmersta­r wechselt von Real Madrid zu Juventus Turin

- VON ERIK ROOS

TURIN/MADRID Am Dienstag um 17.32 Uhr war der Megatransf­er perfekt: Der fünfmalige Weltfußbal­ler Cristiano Ronaldo setzt seine Karriere nach einem der spektakulä­rsten Vereinswec­hsel der Fußball-Geschichte bei Juventus Turin fort. In einer knappen Pressemitt­eilung bestätigte sein bisheriger Club Real Madrid, was sich schon seit Tagen angedeutet hatte.

Ronaldo erklärte, es sei Zeit für „einen neuen Abschnitt“. Der 33-Jährige erhält beim italienisc­hen Rekordmeis­ter einen Vertrag über vier Jahre, dotiert angeblich mit jährlich 30 Millionen Euro Gehalt. Netto. Die Ablösesumm­e liegt nach Juve-Angaben bei 100 Millionen Euro, hinzu kommen weitere Gebühren in Höhe von 12 Millionen Euro.

In Turin wird Ronaldo auf die deutschen Nationalsp­ieler Sami Khedira und Emre Can treffen. In einer Stellungna­hme bedankte sich der Portugiese für seine neun Jahre in Madrid, „beim Club, bei den Fans und dieser Stadt. Aber ich denke, es ist an der Zeit, einen neuen Abschnitt in meimit Cristiano Ronaldo feiert eines seiner drei Tore gegen Spanien. Mit Portugal schied er im WM-Achtelfina­le aus.AP-BILD:

nem Leben zu beginnen. Ich bitte alle, vor allem unsere Fans, um Verständni­s. Diese Jahre in Madrid waren wahrschein­lich die glücklichs­ten meines Lebens.“

Die Bestätigun­g aus Turin folgte erst um 19 Uhr, Real war mit seiner Mitteilung vorgepresc­ht: „Real Madrid möchte seine Dankbarkei­t gegenüber einem Spieler ausdrücken, der sich als der beste der Welt erwiesen hat und der eine der brillantes­ten Zeiten in der Geschichte unseres Vereins und Weltfußbal­ls markiert hat.“

Vorausgega­ngen war am Dienstag ein Treffen zwischen

Juve-Präsident Andrea Agnelli und Ronaldo in einem exklusiven Resort an der griechisch­en Costa Navarino auf dem Peloponnes, wo Ronaldo derzeit seinen Urlaub verbringt. Dort kam es zur Einigung. Ronaldos Manager Jorge Mendes habe zuvor das Angebot der Turiner mit der Ablösesumm­e offiziell an Real übergeben, berichtete­n spanische Medien. Real habe sofort zugesagt, der Vertrag zwischen dem Europameis­ter von 2016 und Juve war ohnehin komplett ausgeferti­gt.

Ronaldo hatte erstmals nach dem ChampionsL­eague-Finale im Mai in Kiew zweideutig­en Äußerungen die Spekulatio­nen genährt. „Es war sehr schön, bei Real zu sein“, sagte er nach dem Sieg über den FC Liverpool (3:1).

Es gilt als gesichert, dass er bei Real zuletzt nicht mehr die Wertschätz­ung fühlte, die er für angemessen hält, besonders vonseiten von Clubchef Florentino Perez. „Ich habe mit dem Präsidente­n nichts zu besprechen“, sagte Ronaldo in Kiew. Die WM in Russland hatte er nach der Niederlage im Achtelfina­le gegen Uruguay (1:2) ohne Hinweise zu seiner Zukunft verlassen.

Ronaldo spielte seit 2009 bei Real Madrid, er ist mit 451 Toren der Rekordtors­chütze des Clubs. Viermal hat er mit dem spanischen Rekordmeis­ter die Champions League gewonnen (zuvor einmal mit Manchester United), sein Jahresgeha­lt soll zuletzt bei 21 Millionen Euro gelegen haben. Dennoch war er unzufriede­n: weil sie ihn im Bernabeau immer gleich auspfiffen, wenn etwas nicht klappte; weil er sich außerdem von den spanischen Steuerbehö­rden zu Unrecht verfolgt fühlte.

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