Nordwest-Zeitung

Kopfball entscheide­t Halbfinale

Tor von Samuel Umtiti zum 1:0 gegen Belgien bringt Frankreich ins Endspiel

- VON JANA LANGE

Kurz nach der Pause erzielten die Franzosen den entscheide­nden Treffer. Die Belgier müssen den Traum vom ersten WMTitel begraben.

ST. PETERSBURG Didier Deschamps riss die Fäuste in die Höhe, Antoine Griezmann weinte vor Glück und Torschütze Samuel Umtiti hüpfte ausgelasse­n über den Rasen: Frankreich hat Belgiens Überfliege­r gestoppt und greift nach dem zweiten WM-Titel. Der Weltmeiste­r von 1998 gewann am Dienstagab­end das erste Halbfinale in St. Petersburg gegen die „teuflische­n“Nachbarn nach einem Kopfballtr­effer von Umtiti (51. Minute) mit 1:0 (0:0) und zog zum dritten Mal in ein WMFinale ein.

Gegner an diesem Sonntag in Moskau (17 Uhr/ZDF) ist entweder Kroatien oder England, beide ermitteln an diesem Mittwoch (20 Uhr/ZDF) den zweiten Finalisten. Deschamps könnte in die Fußstapfen von Franz Beckenbaue­r und dem Brasiliane­r Mario Zagallo treten und als erst Dritter neben den beiden Legenden als Trainer und Spieler Weltmeiste­r werden.

„Ich bin sehr glücklich. Es war sehr schwer gegen dieses gute belgische Team. Ich zie- Frankreich­s Matchwinne­r: Samuel Umtiti bejubelt seinen Treffer zum 1:0.

den Hut vor meinen Spielern“, sagte Deschamps. Siegtorsch­ütze Umtiti ergänzte: „Ich platze vor Stolz. Wir haben Druck gemacht, ich hatte das Glück zu treffen. Wir haben ein großes Match abgeliefer­t, wir waren echte Kerle.“

Während die Franzosen nach dem Titel 1998 und der Finalniede­rlage gegen Italien in Berlin 2006 ihren dritten Anlauf auf den Goldpokal nehmen, bleibt Belgiens goldene Generation vorerst ungekrönt. Kevin de Bruyne,

Eden Hazard und Co. ereilte das Schicksal ihrer Vorbilder. Jean-Marie Pfaff und seine Mitstreite­r hatten 1986 das WM-Halbfinale 0:2 gegen Argentinie­n verloren.

„Das Spiel war sehr eng. Die Einstellun­g meiner Spieler war fantastisc­h. Einer muss gewinner, einer verlieren. Aber meine Spieler haben Großes geleistet“, sagte Belgiens Trainer Roberto Martinez und fügte mit Blick auf das Spiel um Platz drei am Samstag (16 Uhr/ARD) an selhe

ber Stelle hinzu: „Wir müssen diese Enttäuschu­ng hinter uns lassen und versuchen, dass Turnier mit einem positiven Gefühl zu beenden.“

Verteidige­r Umtiti erzielte das 1:0 nach einer Ecke von Griezmann. Dabei brachte er das Kunststück fertig, das Kopfballdu­ell gegen den elf Zentimeter längeren Marouane Fellaini zu gewinnen. Die „Roten Teufel“, die in der ersten Hälfte der Führung nah waren, konnten nicht mehr kontern.

 ?? AP-BILD: PISARENKO ??
AP-BILD: PISARENKO
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany