Mit historischen Karussells ins Vergnügen
Exklusiver Rummel-Bummel für Leser über die Dorfkirmes im =useumsdorf Cloppenburg
20 Familien hatten bei dem Gewinnspiel von
und =useumsdorf gewonnen. Sie konnten in den historischen Fahrgeschäften nach Herzenslust ihre Runden drehen.
CLOPPENBURG Wenn Fred Vater den roten Hebel umlegt und sich langsam das Verdeck über den Waggons schließt, dann wird die Raupenbahn zum Knutsch-Karussell.
„Früher stand oft der Pfarrer neben dem Fahrgeschäft und hat aufgepasst, wer da mit wem eine Runde dreht“, erzählt Museumsführerin Ulla Mohrmann. Annäherungsversuche konnte aber auch die Kirche nicht verhindern. „Auf der Raupenbahn wurden unzählige Ehen angebahnt“, weiß Ulla Mohrmann.
Gemeinsam mit ihrer Kollegin Karin Dieckmann vom Museumsdorf Cloppenburg führt sie am Montagabend rund 80 -Leser, die bei einem Gewinnspiel des Museums und der Nordwest-Zeitung einen exklusiven Bummel über den historischen Rummel gewonnen hatten, über die Dorfkirmes und hinter die Kulissen der Fahrgeder
schäfte. Vor allem die Raupenbahn von 1936 stößt auf großes Interesse. Während Ulla Mohrmann über die „soziale“Funktion berichtet, erläutern Fred Vater und seine Mitstreiter Hajo Wolters und Helmut Wilken die Technik des Karussells. Die drei kennen den „Holzwurm-Express“wie ihre Westentasche – und teilen dieses Wissen gern mit den -Lesern.
Unterdessen ziehen Maria Thien und Mechthild Leuchner von der Cloppenburger Museumspädagogik mit den
Kindern los: Riesenrad, Schiffschaukel, Pferdekarussell und Schießbude – und das alles, ohnezubezahlen.
Zur Stärkung gibt es Jahrmarkt-Bratwurst und Getränke sowie Eis, Waffeln, gebrannte Mandeln und Früchte mit Schokoguss.
Bei den Erwachsenen kommen viele Erinnerungen hoch. „Die Kaffeemühle war für mich das Schönste“, erzählt Barb Driever aus Ganderkesee und setzt sich noch einmal in die kreisrunde Gondel des Pferdekarussells, die man mithilfe
von Muskeln und eines Rades in der Mitte während der Fahrt zusätzlich um die eigene Achse sausen lassen kann. Besonders gern ist sie als Kind mit ihrem Vater in die Gondel gestiegen. Denn der hatte ordentlich Kraft, um die „Kaffeemühle“in Schwung zu bringen.
Für Tempo sorgt auch der Elektroantrieb der Raupenbahn, der die Waggons auf Reifen über die hölzerne Berg- und Talbahn rumpeln lässt. „Das ist besser als viele neue Fahrgeschäfte“, urteilt
14-jährige Eyk aus Brake, der mit seinem Bruder Ben und Cousin Nils den Nervenkitzel sucht und tapfer der Fliehkraft trotzt.
Die bringt andere Passagiere indes näher zusammen. Teilweise so nah, dass Fred Vater am Fahrstand zum Mikro greift und einen seiner kessen Jahrmarkt-Sprüche loslässt: „Du sollst Deine Frau umarmen, nicht erwürgen!“
Eine Bildergalerie finden Sie unter www.NWZonline.de/fotos
Ein Video finden Sie unter www.NWZonline.de/videos