Aus Frust Asylbewerberheim in Brand gesetzt?
23 Jahre alter Afghane steht vor Amtsgericht – Psychologisches Gutachten wird erstellt
OLDENBURG Weil er mit seiner Unterkunft unzufrieden war, soll ein afghanischer Asylbewerber am 2. August 2017 versucht haben, das Asylbewerberheim in der Georg-BöltsStraße in Brand zu setzen. Wegen dieser Brandstiftung muss sich der 23-Jährige seit Dienstag vor dem Amtsgericht verantworten. Den Ermittlungen zufolge soll der Angeklagte in seinem Zimmer zunächst Kleidungsstücke angezündet haben. Das Feuer konnte aber nicht auf das Gebäude übergreifen, weil es vom Sicherheitspersonal gelöscht wurde.
Am Dienstag erklärte der 23-Jährige, dass er sich an die Tat nicht erinnern könne. Früher in Afghanistan habe er massiv Heroin konsumiert. In Deutschland sei er dann auf Alkohol umgestiegen. Er trinke täglich zwei Flaschen Whisky und Wodka. Damit bekämpfe er starke Schmerzen, die er in den Armen verspüre, so der Angeklagte. Auch am Tattag sei der 23Jährige betrunken gewesen. Er soll depressiv gewesen sein, weil sein Asylverfahren noch nicht abgeschlossen ist. Deswegen musste er auch in der Unterkunft bleiben.
Andere Asylbewerber hingegen, deren Asylantrag positiv beschieden worden war, durften bereits eine eigene Wohnung beziehen. In seiner Heimat war der 23-Jährige ein Künstler und Sänger und wurde deswegen verfolgt. Für die Brandstiftung hat er sich entschuldigt. Nach der Tat habe man ihm gesagt, dass er der Brandstifter sei. Dann müsse das auch wohl so stimmen, meinte der Angeklagte.
Nach Aktenlage hatte die Tat zunächst keine Konsequenzen für den Angeklagten gehabt. Das allerdings stellte sich nun als falsch dar. Nach der Tat war der Angeklagte in die geschlossene Psychiatrie eingewiesen worden, wo er sich zehn Tage lang aufhalten musste. Das legte Dienstag den Verdacht nahe, dass der 23-Jährige mehr psychische Problem haben könnte als bisher gedacht. Deswegen soll in dem jetzigen Verfahren ein Gutachten erstellt werden.