Alternativen suchen
Nicht nur Oberbürgermeister Jürgen Krogmann ist kein Fan von Baudezernentin Gabriele Nießen. Auch viele Oldenburger sind von der jüngsten Stadtentwicklung nicht begeistert.
Die Innenverdichtung in Wohngebieten gefällt vielen nicht, die Bebauung am Stadthafen ist manchem zu klotzig. Bauplätze in der Stadt gibt es viel zu wenige. Und wenn man einen ergattert, zahlt man mehr als das Doppelte von dem, was vor Nießens Amtszeit aufgerufen wurde. Gut, das darf man nicht allein der Dezernentin anlasten. Gleichwohl ist die Zahl der Zuzüge in den vergangenen Jahren stärker gewesen als das Wohnungsangebot. Warum ist auf dem Fliegerhorst noch nicht wirklich etwas passiert?, fragen sich viele Bürger.
Nicht viel passiert ist auch bei der Verkehrsinfrastruktur. Man muss sich nur einmal die Bremer Heerstraße ansehen. Das Radwegenetz ist einer Fahrradstadt nicht würdig. Gerade mal etwas über 600 000 Euro stehen dafür im Haushalt. Gleichzeitig gönnt sich Nießen ein „Team Rad“mit fünf Mitarbeitern.
Der Luftreinhalteplan – und damit die geplanten Fahrverbote für ältere Autos – stammt auch aus dem Hause Nießen.
Ja, potenzielle Bauderzenten stehen nicht vorm Rathaus Schlange. Gleichwohl muss man zumindest schauen, ob es Alternativen gibt. Ein „weiter so“würde Oldenburg nicht gut tun. Außerdem ist es für die Stadt nicht gut, wenn der OB und eine wichtige Dezernentin nicht an einem Strang ziehen.
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