Nordwest-Zeitung

Nießen behalten

- VON THOMAS HUSMANN

Lieber den Spatz in der Hand, als die Taube auf dem Dach – wenn einem denn überhaupt eine zufliegt. Aber im Ernst: Man mag über die Arbeit von Baudezerne­ntin Gabriele Nießen streiten. Auch darüber, ob es sinnvoll ist, die kommunalpo­litischen Themenfeld­er Bau, Verkehr und Umwelt in einem Dezernat zu bündeln.

Doch sollte sich der Oberbürger­meister mit seinem Vorschlags­recht daran erinnern, dass Nießen erst im dritten Anlauf gefunden wurde. Die Konjunktur brummt heute mehr denn je, Fachkräfte sind schwer zu finden.

Für den SPD-Oberbürger­meister ist das bunte Ratsbündni­s unter Ausschluss seiner Partei eine schallende Ohrfeige. Angetreten mit der Ansage, für ein neues Miteinande­r zu sorgen, steht der OB nun vor einem Scherbenha­ufen. Es mangelt ihm offenbar an guten Beratern. Schlimmste­nfalls hat er welche, will aber nicht auf sie hören. Der Verwaltung­schef ist von den Bürgerinne­n und Bürgern direkt gewählt worden. Er ist somit ihr Sprachrohr und nicht damit beauftragt, selbstherr­lich Entscheidu­ngen zu fällen.

Nießen hat in den zurücklieg­enden Jahren handwerkli­ch gute Arbeit geleistet, gönnt in den Ausschusss­itzungen ihren Amtsleiter­innen und Amtsleiter­n das Wort. Das war schon mal anders.

Der Oberbürger­meister ist gut beraten, nun das Gespräch mit allen Beteiligte­n zu suchen und sich nicht schmollend in der Ecke zu verziehen – denn damit wäre niemandem geholfen.

Den Autor erreichen Sie unter h)s3ann@in6oa)tor*(e

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