Nordwest-Zeitung

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Frankreich erinnert sich nach Finaleinzu­g an E vor z ei Jahren

- VON CAI-SIMON PREUTEN

2016 hatten die Franzosen als Favorit ihr Heimfinale gegen Portugal verloren. Jetzt ollen sie ihre hance nutzen.

ST. PETERSBURG Abertausen­de frenetisch­e Fans verwandelt­en die Pariser ChampsElys­ees in ein blau-weiß-rotes Jubelmeer, als hätte die Équipe Tricolore ihren Triumphzug in Russland bereits mit dem WM-Titel gekrönt. Doch die großen Helden der Grande Nation, diese Himmelsstü­rmer von St. Petersburg, bewiesen auch mit „dem Kopf in den Sternen“(L’Équipe) noch Bodenhaftu­ng.

„Ich habe die Bilder aus der Heimat gesehen. Das bringt große Erinnerung­en zurück“, schwärmte Nationaltr­ainer Didier Deschamps nach dem 1:0 (0:0)-Sieg im Halbfinale gegen Belgien. Doch fast exakt 20 Jahre nach dem HeimTriump­h mahnte der Weltmeiste­r von 199 : „Wir sind hier, um eine neue Seite in der Geschichte zu schreiben, die allerschön­ste Seite.“Superstar Paul Pogba pflichtete bei: „Es ist noch nicht vollbracht. Das wichtigste Spiel steht noch bevor.“

Im Luschniki-Stadion von Moskau greifen Les Bleus bei ihrem Rendezvous mit der Geschichte n diesem Sonntag (17 Uhr ZDF) nach dem zweiten Stern. Deschamps steht vor dem Aufstieg in einen elitären Zirkel. Als erst dritter Fußballer nach den Legenden Franz Beckenbaue­r und Mario Zagallo kann der 49-Jährige als Spieler und Trainer Weltmeiste­r werden.

Seine jungen Wilden gehen als Favorit in das dritte französisc­he WM-Endspiel, wo Staatspräs­ident Emmanuel Macron wie schon im Halbfinale auf der Tribüne mitfiebern wird. Nach dem hart erkämpften Erfolg gegen den großen Mitfavorit­en wähnt die heimische Presse das Team schon am „Tor zum Paradies“(Le Parisien).

Es war ein Sieg mit Köpfchen. Samuel Umtiti (51.) hatte vor 64 26 Zuschauern mit seinem Kopfball nach einer Ecke von Stürmer-Star Antoine Griezmann den Unterschie­d gemacht. „Wir waren elf Hunde auf dem Platz“, sagte der Innenverte­idiger, der schon vor zwei Jahren bei der schmerzlic­hen Niederlage im Finale der Heim-EM gegen Portugal (0:1 n.V.) auf dem Platz stand. „Die Schmerzen von vor zwei Jahren haben wir noch nicht vergessen. Deshalb müssen wir alles dafür tun, dass es anders ausgeht“, sagte Deschamps und auch Pogba meinte: „Damals haben wir eine große Chance liegen lassen. Diese müssen wir unbedingt nutzen.“

Zwei Bundesliga-Profis stehen im französisc­hen Kader: Benjamin Pavard vom VfB Stuttgart und Corentin Tolisso von Bayern München. Somit hält auch die Serie des deutschen Rekordmeis­ters. Seit 19 2 mischte immer mindestens ein Bayern-Spieler im Endspiel mit. Der 22-jährige Senkrechts­tarter Pavard konnte sein Glück kaum fassen: „Ich habe das alles noch nicht realisiert. Ein WM-Finale, das ist ungeheuer groß.“

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AP-BILD: GOLOVKIN Zum Niederknie­n: Frankreich­s Antoine Griezmann reckt erleichter­t die Fäuste in den Himmel.

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