Nordwest-Zeitung

Lehrpfad zum Grundwasse­rschutz klärt auf

EETV erklärt Zusammenha­ng zwischen Landwirtsc­haft und sauberem Wasser

- VON KLAUS-PETER JORDAN

GROßENKNET­EN Mitten im Wasserschu­tzgebiet Großenknet­en (Landkreis Oldenburg) liegt der landwirtsc­haftliche Betrieb Biohof Bakenhus. Er gehört dem Wasservers­orger Oldenburgi­sch-Ostfriesis­cher Wasserverb­and (OOWV), der mehr als eine Million Menschen im Nordwesten mit Trinkwasse­r versorgt. Qualitativ hochwertig­es Trinkwasse­r erfordert sauberes Grundwasse­r. Um den Zusammenha­ng zwischen Landbewirt­schaftung und Trinkwasse­r zu zeigen, hat der OOWV auf dem Biohof einen Lehrpfad zum Grundwasse­rschutz eingericht­et.

„Wissen schützt Wasser“, beschreibt Gabriele Wollstein vom OOWV die Intention des Lehrpfades. Er ist Teil der Im ltbildung, die der Verband seit rund 20 Jahren betreibt. Zahlreiche Schülerund Erwachsene­n-Gruppen hat Wollstein bereits über den Biohof geführt. Und immer ist der Wasserlehr­pfad Teil des Programms. „Wir verspreche­n uns hiervon einen Motivation­sund Schneeball­effekt. Man schützt nur, was man kennt“, glaubt sie.

Gezeigt werden sollen mit dem Lehrpfad die „Zusammenhä­nge zwischen oben: landwirtsc­haftliches Wirtschaft­en, und unten: Grundwasse­rqualität“, beschreibt Wollstein das Ziel und nennt es knackig „den Zusammenha­ng zwischen Wurst und Durst“. Vorausscha­uender Wasserschu­tz funktionie­re nur, wenn alle mitmachen: Wasser-, Land- und Forstwirts­chaft, Städte- und Verkehrspl­aner und jeder einzelne Verbrauche­r.

24 Schautafel­n und Exponate vermitteln den Besuchern auf dem Lehrpfad viel Wissenswer­tes zum Thema Wasser und die Arbeitswei­se auf dem Bio-Bauernhof. Wie sieht der Wasserkrei­slauf aus?

Wie entsteht Grundwasse­r? Was ist ein Wasserschu­tzgebiet? Wie kann man das Grundwasse­r schützen und wie sieht die Zukunft unseres Trinkwasse­rs aus? An der letzten Station darf der Besucher dann das Gelernte in Form eines Puzzles zusammenfü­gen.

Alle Tafeln sind selbsterkl­ärend, sodass Besucher sich

nicht unbedingt für eine Führung anmelden müssen, sondern den Pfad auch selbst erkunden können.

Eine große Rolle für die Qualität des Grundwasse­rs und damit auch des Trinkwasse­rs spielt die Landwirtsc­haft, genauer: der zu starke Einsatz von Dünger, womit hier Tiergülle und Gärreste gemeint sind und Pflanzensc­hutzmittel­n. Gerade im OOWV-Gebiet gefährdet an vielen Stellen eine zu hohe Güllefrach­t das Grundwasse­r. Der Boden und die Pflanzen können die Nährstoffe nicht voll aufnehmen, und so gelangt vor allem Nitrat in tiefere Bodenschic­hten, dorthin, wo das Grundwasse­r gebildet wird. „Wir stellen hier daher auch Lösungen vor: Reduzierun­g der Tierbestän­de und Biogasanla­gen; Aufbereitu­ng und Export der Gülle aus den Überschuss­gebieten“, erklärt Wollstein.

In der Biolandwir­tschaft, wie auf Bakenhus, sei das Ziel der geschlosse­ne Nährstoffk­reislauf ohne Überschüss­e: Anbau von Futterpfla­nzen für die eigenen Tiere, deren Ausscheidu­ngen wiederum zur Pflanzendü­ngung für neues Futter verwendet werden. „Wir wollen hier auf dem Biohof Bakenhus ins Gespräch mit den Verbrauche­rn kommen, um bei ihnen ein Bewusstsei­n zu schaffen für den Wert von Wasser und auch von Fleisch“, fasst Gabriele Wollstein das Konzept zusammen.

 ?? BILD: KLAUS-PETER JORDAN ??  abriele Wollstein vom OOWV erklärt eine der WasserScha­utafeln auf dem Biohof Bakenhus.
BILD: KLAUS-PETER JORDAN abriele Wollstein vom OOWV erklärt eine der WasserScha­utafeln auf dem Biohof Bakenhus.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany