Scheitert neues Stählin-Bad an Kosten?
Diakonie und Bäder-Gesellschaft: Bisherige Berechnung wirtschaftlich nicht darstellbar
Eine Sanierung des Bischof-Stählin-Bades ist nach einer ersten Kostenschätzung nicht möglich. Bis Ende August ist Zeit, eine günstigere Lösung zu finden.
N DORST Wie geht es weiter mit dem seit mehr als einem Jahr geschlossenen Bewegungsbad im Altenzentrum Bischof Stählin? Diese Frage bleibt auch nach einem Gespräch zwischen dem Kaufmännischen Vorstand des Diakonischen Werkes, Uwe Kollmann, und dem Geschäftsführer der städtischen Bäderbetriebsgesellschaft, Jens Hackbart, offen.
Nach Angaben von Kollmann und Hackbart liegt nun ein Kostenschätzung vor. Der Rahmen, den die Architekten abstecken, sei aber wirtschaftlich nicht darstellbar. Genaue Summen wurden nicht bekannt. Beide Seiten hätten aber „den festen Willen, das hinzukriegen“, sagte Hackbart. Fachleute der Bädergesellschaft würden nun mit den Architekten die Berechnung prüfen. „Wir wollen wissen, was geplant ist und feststellen, was gemacht werden muss“, sagte Hackbart. „Vielleicht gibt es eine Möglichkeit, die Kosten auf ein bezahlbares Maß zu senken.“
Kollmann betonte, bei der Sanierung von Bädern habe die Diakonie „keine Expertise“. Er wäre „sehr froh, wenn es gelänge, das Bad zu erhalten“. Bis Ende August soll das Ergebnis der Prüfung feststehen, sagte der Diakonie-Vorstand. „Wir haben für die letzte August-Woche eine Sitzung anberaumt. Da soll entschieden werden: Das Bad wird saniert oder nicht.“ Ein großer Komplex: Zum Altersheim Bischof Stählin an der Tübinger Straße gehören Appartements und Pflegewohnbereiche. Das Hallenbad ist seit dem Brand im Mai vergangenen Jahres geschlossen.
Die Entscheidung über das Bad habe sich unter anderem wegen des sehr aufwendigen Brandschutzgutachtens länger hingezogen als geplant, sagte Kollmann. Die Versicherung werde für den Schaden zwar eintreten. Doch die Summe sei deutlich niedriger als die erwarteten Kosten.
Kollmann kündigte an, das Altenzentrum an der Tübinger Straße werde zu einem sogenannten Quartiersaltenheim entwickelt. Dies bedeute, dass sich die Einrichtung – unter anderem durch ein öffentliches Café – für die Nachbarschaft öffne. Ein Quartiersaltenheim spreche zudem – anders als spezialisierte Einrichtungen – unterschiedliche Nutzer an.
Das Bad im Bischof-Stählin-Altenzentrum ist seit einem Brand am 15. Mai 2017
geschlossen. Die Untersuchung zeigte, dass erheblich in den Brandschutz des Hauses investiert werden muss. Die Einrichtung wird betrieben von einer Gesellschaft, die von mehreren evangelischen Kirchengemeinden und
der Diakonie getragen wird.
Die städtische Bädergesellschaft pachtet das zehn mal sechs Meter große und 0,90 bis 1,35 Meter tiefe Becken bereits seit 2007 und betreibt es für Vereine, Schwimmgruppen und Therapeuten.
Die Bädergesellschaft hat großes Interesse an der Weiterführung und ist nach Aussage von Bäder-Chef Hackbart bereit, eine höhere Pacht zu zahlen. Zahlreiche frühere Nutzer drängen seit Monaten auf eine Wiedereröffnung.