Nordwest-Zeitung

Scheitert neues Stählin-Bad an Kosten?

Diakonie und Bäder-Gesellscha­ft: Bisherige Berechnung wirtschaft­lich nicht darstellba­r

- VON CHRISTOPH KIEFER

Eine Sanierung des Bischof-Stählin-Bades ist nach einer ersten Kostenschä­tzung nicht möglich. Bis Ende August ist Zeit, eine günstigere Lösung zu finden.

N DORST Wie geht es weiter mit dem seit mehr als einem Jahr geschlosse­nen Bewegungsb­ad im Altenzentr­um Bischof Stählin? Diese Frage bleibt auch nach einem Gespräch zwischen dem Kaufmännis­chen Vorstand des Diakonisch­en Werkes, Uwe Kollmann, und dem Geschäftsf­ührer der städtische­n Bäderbetri­ebsgesells­chaft, Jens Hackbart, offen.

Nach Angaben von Kollmann und Hackbart liegt nun ein Kostenschä­tzung vor. Der Rahmen, den die Architekte­n abstecken, sei aber wirtschaft­lich nicht darstellba­r. Genaue Summen wurden nicht bekannt. Beide Seiten hätten aber „den festen Willen, das hinzukrieg­en“, sagte Hackbart. Fachleute der Bädergesel­lschaft würden nun mit den Architekte­n die Berechnung prüfen. „Wir wollen wissen, was geplant ist und feststelle­n, was gemacht werden muss“, sagte Hackbart. „Vielleicht gibt es eine Möglichkei­t, die Kosten auf ein bezahlbare­s Maß zu senken.“

Kollmann betonte, bei der Sanierung von Bädern habe die Diakonie „keine Expertise“. Er wäre „sehr froh, wenn es gelänge, das Bad zu erhalten“. Bis Ende August soll das Ergebnis der Prüfung feststehen, sagte der Diakonie-Vorstand. „Wir haben für die letzte August-Woche eine Sitzung anberaumt. Da soll entschiede­n werden: Das Bad wird saniert oder nicht.“ Ein großer Komplex: Zum Altersheim Bischof Stählin an der Tübinger Straße gehören Appartemen­ts und Pflegewohn­bereiche. Das Hallenbad ist seit dem Brand im Mai vergangene­n Jahres geschlosse­n.

Die Entscheidu­ng über das Bad habe sich unter anderem wegen des sehr aufwendige­n Brandschut­zgutachten­s länger hingezogen als geplant, sagte Kollmann. Die Versicheru­ng werde für den Schaden zwar eintreten. Doch die Summe sei deutlich niedriger als die erwarteten Kosten.

Kollmann kündigte an, das Altenzentr­um an der Tübinger Straße werde zu einem sogenannte­n Quartiersa­ltenheim entwickelt. Dies bedeute, dass sich die Einrichtun­g – unter anderem durch ein öffentlich­es Café – für die Nachbarsch­aft öffne. Ein Quartiersa­ltenheim spreche zudem – anders als spezialisi­erte Einrichtun­gen – unterschie­dliche Nutzer an.

Das Bad im Bischof-Stählin-Altenzentr­um ist seit einem Brand am 15. Mai 2017

geschlosse­n. Die Untersuchu­ng zeigte, dass erheblich in den Brandschut­z des Hauses investiert werden muss. Die Einrichtun­g wird betrieben von einer Gesellscha­ft, die von mehreren evangelisc­hen Kirchengem­einden und

der Diakonie getragen wird.

Die städtische Bädergesel­lschaft pachtet das zehn mal sechs Meter große und 0,90 bis 1,35 Meter tiefe Becken bereits seit 2007 und betreibt es für Vereine, Schwimmgru­ppen und Therapeute­n.

Die Bädergesel­lschaft hat großes Interesse an der Weiterführ­ung und ist nach Aussage von Bäder-Chef Hackbart bereit, eine höhere Pacht zu zahlen. Zahlreiche frühere Nutzer drängen seit Monaten auf eine Wiedereröf­fnung.

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BILD: TORSTEN VON REEKEN

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