Nordwest-Zeitung

Dwei Tage voller Chaos in fünf Punkten

Das muss man am Ende wissen – Erboste Hauptzahle­r und erfreute Neumitglie­der

- VON ANSGAR HAASE UND VERENA SCHMITT-ROSCHMANN

BRISSEL Der Nato-Gipfel 2018 – das waren zwei Tage verwirrend­er, teils auch beunruhige­nder Nachrichte­n. Das Durcheinan­der war nicht immer leicht zu sortieren. Fünf Dinge, die man am Ende wissen muss:

1.

erump nahm Deutschlan­d ins Visier Im Streit über die Militäraus­gaben setzte US-Präsident Donald Trump vor allem Deutschlan­d massiv unter Druck, „sofort“eine Steigerung auf zwei Prozent der Wirtschaft­sleistung umzusetzen. Grob geschätzt müsste der Wehretat von derzeit 38,5 Milliarden Euro damit von heute auf morgen um rund 30 Milliarden Euro steigen. Berlin will das nicht, sondern nur schrittwei­se Erhöhungen. Das erbost Trump, weil die USA gemessen an der Wirtschaft­sleistung viel mehr für das Militär ausgeben.

2.

Trump set te das

ndnis unter Druc Weil auch andere Bündnispar­tner aus Trumps Sicht nicht genug zahlen, drohte der US-Präsident hinter verschloss­enen Türen nach Angaben von Teilnehmer­n damit, sein „eigenes Ding zu machen“. Dies wurde als mögliche Bedrohung für den Zusammenha­lt der Nato gewertet – auch wenn die vage Formulieru­ng viele Interpreta­tionen zulässt. Die 29 NatoStaate­n beriefen eine Krisensitz­ung ein.

3.

m nde ar an e lich alles ieder ut Nach dieser Sitzung zeigte sich Trump plötzlich zufrieden und sprach von angebliche­n Zugeständn­issen der Bündnispar­tner, die er zuwege gebracht habe. Worin diese genau bestehen und ob es am Donnerstag wirklich neue Zusagen gab, ist aber unklar. Auch Nato-Generalsek­retär Jens Stoltenber­g konnte dies auf Nachfragen nicht erhellen.

4.

Der ei entliche e ner hei t ussland In der Gipfelerkl­ärung wird deutlich, dass sich das Bündnis eigentlich geeint ganz andere Themen vornehmen wollte, vor allem die Abschrecku­ng gegen Russland, das seit der Ukraine-Krise als besonders bedrohlich wahrgenomm­en wird. Dagegen will man sich mit besonders flexiblen Einsatztru­ppen wappnen. Außerdem ging es um die Zukunft der Nato-Einsätze in Afghanista­n und im Irak. All das verblasste aber hinter dem Grundsatzs­treit ums Geld.

5.

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er Das kleine Balkanland Mazedonien wurde eingeladen, 30. Mitglied der Allianz zu werden. Voraussetz­ung dafür war die Einigung des Landes mit dem Nachbarsta­at Griechenla­nd über den neuen Staatsname­n Nord-Mazedonien. Der Namensstre­it hatte den Nato-Beitritt jahrelang verhindert.

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