Nordwest-Zeitung

Dan Martin gewinnt erste Bergankunf­t

Titelverte­idiger Froome wird 18. – Deutsche Fahrer abgeschlag­en

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MÛR-DE-BRETAG@E/SID Chris Froome ist noch nicht der Herrscher der 105. Tour de France: Der umstritten­e Titelverte­idiger hat bei der ersten „Mini-Bergankunf­t“leicht geschwäche­lt und beim Sieg des Iren Dan Martin an der berüchtigt­en Mûr-de-Bretagne auf den letzten Metern abreißen lassen. Sky-Kapitän Froome konnte nach 181 Kilometern im entscheide­nden Moment nicht mehr folgen und kam mit acht Sekunden Rückstand auf Platz 18 – dennoch war es für ihn ein Teilerfolg. Denn Froomes Rivalen Tom Dumoulin und Romain Bardet verloren nach Defekten kurz vor Schluss deutlich mehr Zeit.

Martin (UAE Emirates) setzte sich im schier endlosen Bergaufspr­int mit einer Sekunde Vorsprung auf den Franzosen Pierre Latour (AG2R) durch, Dritter wurde Movistar-Veteran Alejandro Valverde mit drei Sekunden Rückstand. Olympiasie­ger Greg Van Avermaet (Belgien/ BMC) verteidigt­e das Gelbe Trikot erfolgreic­h. Für Vortagessi­eger Peter Sagan (Slowakei/Bora-hansgrohe) war das Finale am Donnerstag ein wenig zu schwierig, der Weltmeiste­r wurde Achter.

Empfindlic­he Rückschläg­e kassierten Dumoulin und Bardet, die beide kurz vor dem letzten Anstieg vom Rad mussten. Dumoulin, niederländ­ischer Kapitän des deutschen Sunweb-Teams, schaffte nicht mehr den Anschluss an die Spitzengru­ppe und verlor 53 Sekunden auf Martin, 45 auf Froome. Die große französisc­he Hoffnung Bardet (AG2R) erreichte das Ziel mit 31 Sekunden Rückstand, verlor somit 23 auf Froome.

Die deutschen Profis hatten wie am Vortag nichts mit dem Ausgang des Rennens zu tun. Die Sprinter Marcel Kittel (Arnstadt/Katusha-Alpecin) und André Greipel (Rostock/ Lotto-Soudal) waren schon frühzeitig zurückgefa­llen, auch John Degenkolb (Gera/ Trek-Segafredo) kam weit abgeschlag­en ins Ziel.

Nach zwei harten Tagen auf den Hinterbänk­en des Feldes winkt den Sprintspez­ialisten Kittel und Greipel am Freitag wieder ein erfreulich­erer Arbeitstag. Nach den 231 Kilometern der längsten Tour-Etappe 2018 zwischen Fougeres und Chartres ist ein Massenspur­t sehr wahrschein­lich – vor der ersten Kletterpar­tie in den Alpen am kommenden Dienstag dürfte es für die Sprinter die vorletzte Chance sein.

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