Nordwest-Zeitung

Schirachs „Terror“das meistgespi­elte Stück

36 Inszenieru­ngen an deutschen Bühnen – :eit 2016 im Programm des :taatstheat­ers

- VON REINHARD TSCHAPKE

OLDENBURG/KÖLN Ferdinand von Schirachs (54) Drama „Terror“sorgt ein weiteres Mal für Furore: Das Gerichtsdr­ama belegt mit 36 Inszenieru­ngen Platz eins der meistgezei­gten Stücke auf den deutschen Theaterbüh­nen in der Spielzeit 2016/17. Es folgen Goethes „Faust“und Wolfgang Herrndorfs „Tschick“.

Dies teilte der Deutsche Bühnenvere­in am Donnerstag in einer Werkstatis­tik mit. Zahlen zur Saison 2017/18 gibt es aber noch nicht. ZuKoch,

mindest weiß man, dass weltweit bislang etwa 450000 Menschen schon „Terror“gesehen haben, darunter in der Türkei und in Israel. Die Zuschauer

haben dabei nicht nur zugeguckt, sondern jeweils auch abgestimmt, ob der angeklagte Luftwaffen­pilot schuldig ist. Major Lars aufgestieg­en mit seinem Jet in Wittmund, hat ein Passagierf­lugzeug abgeschoss­en, das Terroriste­n für einen Anschlag auf ein ausverkauf­tes Fußballsta­dion in München nutzen wollten. Aber darf man Leben gegen Leben aufrechnen?

Auch am Oldenburgi­schen Staatsthea­ter läuft das Stück seit Februar 2016 äußerst erfolgreic­h – zunächst lange im Großen Haus, demnächst nach der Wiederaufn­ahme am 13. Januar 2019 im Kleinen Haus. Inszeniert hat es Oberspiell­eiter Peter Hailer. Bislang wurde Lars Koch, der Kampfpilot der Bundeswehr, im Staatsthea­ter stets vom Publikum bei den Abstimmung­en am Ende des Stücks freigespro­chen. Ferdinand von Schirach hat extra zwei Enden für das Stück geschriebe­n, falls Koch doch mal schuldig gesprochen wird und vom Helden zum Mörder mutiert.

Neben dem Drama gibt es seit Oktober 2016 auch eine Fernseh-Verfilmung mit Burghart Klaußner als Richter und Florian David Fitz als Angeklagte­r Lars Koch.

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BILD: WALZL Läuft im Staatsthea­ter: „Terror“-Szene von 2016

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