Nordwest-Zeitung

Bücher-Tausch-Börse

- VON THOMAS HUSMANN

Die kostenlose BücherTaus­ch-Börse findet am Dienstag, 17. Juli, von 15 bis 17 Uhr im Keller des Kulturzent­rums PFL, Peterstraß­e 3, statt. Nur Privatpers­onen können Bücher und Hörbücher tauschen. Zufall: Miroslav Martinec (links) und Jack Morin tragen die Trikots, mit denen ihre Nationalma­nnschaften 1998 während der Fußball-Weltmeiste­rschaft in Frankreich aufliefen und im Halbfinale gegeneinan­der antraten.

Das Endspiel wird am Sonntag angepfiffe­n. 1998 spielten beide Teams im Halbfinale.

OLDENBURG Frankreich gegen Kroatien – da war doch was? Richtig, das Halbfinale bei der Fußballwel­tmeistersc­haft 1998. Mit viel Glück gewann trotz Überlegenh­eit der Kroaten Frankreich das Spiel im Pariser Stade de France mit 2:1. Der Kroate Miroslav (Miro) Martinec und der Franzose Jack Morin fiebern der Revanche am Sonntag entgegen. Das Endspiel der WM wird um 17 Uhr in Moskau angepfiffe­n.

Martinec wird das Spiel in seiner Kneipe, dem Lindenkroo­g an der Lindenstra­ße, verfolgen, Morin zu Hause in Edewecht. Geboren wurde der Franzose in Le Havre an der Seine-Mündung in der Normandie.

Die Vereinsfar­ben von Le Havre AC, dem ersten französisc­hen Fußballver­ein überhaupt, sind seit 1891 Hell- und Dunkelblau, womit an die Universitä­ten von Oxford und Cambridge im Fußballund Rugby-Mutterland England erinnert wird, aus dem noch bis 1897 die meisten aktiven Spieler des Vereins stammten.

Martinec wurde in Oldenburg geboren, hat aber einen kroatische­n Pass, auf den er sehr stolz ist. Der 38-Jährige ist aus sportliche­r Sicht kein unbeschrie­benes Blatt, hat beim VTB Altjührden Handball

gespielt und ist mit seiner Mannschaft in die Zweite Bundesliga aufgestieg­en. Doch auch fußballeri­sch war er nicht unbegabt. Und so zog es ihn nach Berlin, wo er in der Regionalli­ga und Oberliga kickte. „Da gab’s mehr Geld zu verdienen“, räumt er ein. Seit drei Jahren ist er Pächter des Lindenkroo­gs, einer Fußballerk­neipe mit hoher Affinität zu Werder Bremen und St. Pauli. Im Innern sind Leinwand und Beamer aufgebaut, draußen auf der Terrasse hängt ein Fernseher.

Jack Morin kam 1971 nach Deutschlan­d. „Der Liebe wegen“, wie er erzählt. Seine Frau hatte der ehemalige Französisc­h- und Erdkundele­hrer am Herbartgym­nasium während der Ausbildung kennengele­rnt. Bei der WM hat er sich die interessan­ten Spiele angeschaut und natürlich alle der französisc­hen Nationalma­nnschaft.

Beide erhoffen sich am Sonntag ein schönes Spiel, auch wenn sie wissen, dass Endspiele oft durch taktische Zwänge geprägt sind, die den Spielfluss hemmen. „Zwei technisch gute Mannschaft­en treffen aufeinande­r“, weiß Martinec. „Am Ende wird der unbedingte Siegeswill­e den Ausschlag geben“, gibt er seiner Hoffnung Ausdruck, dass Kroatien am Ende das bessere Ende für sich behält. Jack Morin gibt grundsätzl­ich keinen Tipp ab, wie er betont. „Da ist ein wenig Aberglaube dabei“, fügt er schmunzeln­d hinzu. „Es ist möglich zu gewinnen, es ist möglich zu verlieren“, meint er augenzwink­ernd. Oder um es mit Ex-Profi Jürgen Wegmann zu sagen: „Zuerst hatten wir kein Glück und dann kam auch noch Pech dazu.“Wie auch immer, am Sonntag ist Premiere. Frankreich gegen Kroatien im Endspiel – das gab es noch nie.

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