Bücher-Tausch-Börse
Die kostenlose BücherTausch-Börse findet am Dienstag, 17. Juli, von 15 bis 17 Uhr im Keller des Kulturzentrums PFL, Peterstraße 3, statt. Nur Privatpersonen können Bücher und Hörbücher tauschen. Zufall: Miroslav Martinec (links) und Jack Morin tragen die Trikots, mit denen ihre Nationalmannschaften 1998 während der Fußball-Weltmeisterschaft in Frankreich aufliefen und im Halbfinale gegeneinander antraten.
Das Endspiel wird am Sonntag angepfiffen. 1998 spielten beide Teams im Halbfinale.
OLDENBURG Frankreich gegen Kroatien – da war doch was? Richtig, das Halbfinale bei der Fußballweltmeisterschaft 1998. Mit viel Glück gewann trotz Überlegenheit der Kroaten Frankreich das Spiel im Pariser Stade de France mit 2:1. Der Kroate Miroslav (Miro) Martinec und der Franzose Jack Morin fiebern der Revanche am Sonntag entgegen. Das Endspiel der WM wird um 17 Uhr in Moskau angepfiffen.
Martinec wird das Spiel in seiner Kneipe, dem Lindenkroog an der Lindenstraße, verfolgen, Morin zu Hause in Edewecht. Geboren wurde der Franzose in Le Havre an der Seine-Mündung in der Normandie.
Die Vereinsfarben von Le Havre AC, dem ersten französischen Fußballverein überhaupt, sind seit 1891 Hell- und Dunkelblau, womit an die Universitäten von Oxford und Cambridge im Fußballund Rugby-Mutterland England erinnert wird, aus dem noch bis 1897 die meisten aktiven Spieler des Vereins stammten.
Martinec wurde in Oldenburg geboren, hat aber einen kroatischen Pass, auf den er sehr stolz ist. Der 38-Jährige ist aus sportlicher Sicht kein unbeschriebenes Blatt, hat beim VTB Altjührden Handball
gespielt und ist mit seiner Mannschaft in die Zweite Bundesliga aufgestiegen. Doch auch fußballerisch war er nicht unbegabt. Und so zog es ihn nach Berlin, wo er in der Regionalliga und Oberliga kickte. „Da gab’s mehr Geld zu verdienen“, räumt er ein. Seit drei Jahren ist er Pächter des Lindenkroogs, einer Fußballerkneipe mit hoher Affinität zu Werder Bremen und St. Pauli. Im Innern sind Leinwand und Beamer aufgebaut, draußen auf der Terrasse hängt ein Fernseher.
Jack Morin kam 1971 nach Deutschland. „Der Liebe wegen“, wie er erzählt. Seine Frau hatte der ehemalige Französisch- und Erdkundelehrer am Herbartgymnasium während der Ausbildung kennengelernt. Bei der WM hat er sich die interessanten Spiele angeschaut und natürlich alle der französischen Nationalmannschaft.
Beide erhoffen sich am Sonntag ein schönes Spiel, auch wenn sie wissen, dass Endspiele oft durch taktische Zwänge geprägt sind, die den Spielfluss hemmen. „Zwei technisch gute Mannschaften treffen aufeinander“, weiß Martinec. „Am Ende wird der unbedingte Siegeswille den Ausschlag geben“, gibt er seiner Hoffnung Ausdruck, dass Kroatien am Ende das bessere Ende für sich behält. Jack Morin gibt grundsätzlich keinen Tipp ab, wie er betont. „Da ist ein wenig Aberglaube dabei“, fügt er schmunzelnd hinzu. „Es ist möglich zu gewinnen, es ist möglich zu verlieren“, meint er augenzwinkernd. Oder um es mit Ex-Profi Jürgen Wegmann zu sagen: „Zuerst hatten wir kein Glück und dann kam auch noch Pech dazu.“Wie auch immer, am Sonntag ist Premiere. Frankreich gegen Kroatien im Endspiel – das gab es noch nie.