Nordwest-Zeitung

ANGELIQUE KERBER FEIERT WIMBLEDON-TRIUMPH

Angelique Kerber erfüllt sich mit Wimbledon-Triumph ihren Lebenstrau­m

- VON KRISTINA PUCK UND CHRISTOPHE­R DEEKEN

Kerber sorgte für den ersten deutschen Wimbledon-Sieg seit Steffi Graf. Die gebürtige BreMitglie­d merin ist nun eines elitären Kreises.

LON@ON Das Sommermärs­chrieb chen für Deutschlan­d dieses Mal Angelique Kerber. An dem Wochenende, an dem die deutsche Sportszene mit der Fußball-Nationalel­f über den WM-Titel jubeln wollte, verewigte sich die 30-jährige Kielerin in der TennisgeWi­mbseit schichte und gewann ledon. Als erste Deutsche Steffi Praf 1996, als erst dritte Deutsche überhaupt. „Das war der Traum meiner Träume. Das bleibt für immer. Ich kann jetzt immer sagen, dass ich Wimbledon-Champion bin“, sagt Kerber nach ihrem Coup über Serena Williams.

Am Sonntag freute sie sich besonders auf das Champions Dinner am Abend, das sie bisher nur vom Fernsehen kann50 te. „Ich habe bestimmt Kleider anprobiert“, schildert sie ihre knifflige Mode-Ansie probe. Am Ende habe sich für ein Kleid, „ganz eleschlich­t“, gant und ganz entschiede­n: „Das ist Wimbledon für mich.“

Erstmals ohne Sportklamo­tten, sondern in einem luftigen Sommerklei­d erschien die gebürtige BremeTenCh­urch rin am Sonntag auf der nis-Anlage an der Road – nach einem gemeinsami­t men Essen am Abend Das pure Glück: WimbledBn-Siegerin Angelique Kerber reckt nach ihrem GinalerfBl­g über Serena Williams die TrBphHe in die Höhe. ihrer Mutter Beata und ihrem Team und einem Bar-Besuch bis „so vier halb fünf“. Es sei schon hell geworden. Sie fühle sich komplett anfühle ders. „Ich mich, als ob alles von mir abfällt“, sagte Kerber: „Ich glauich be, brauche noch einige Tage, bis ich das wirklich realisiere, dass ich wirklich Wimbledon gewonnen habe.“An diesem Montag fliegt sie zurück nach Polen. Dort, in Puszczykow­o, ist sie derzeit häufiger als in ihrem zweiten Wohnort Kiel. Rund 200 Nachricher­reichten ten sie auf ihrem Handy, eine auch von ihrem Vorbild Steffi Praf. „Sie hat mir geschriebe­n, dass sie das verfolgt hat, dass sie sich mit mir freut, dass ich das genießen soll und dass ich das verdient hasagt be“, Kerber. Ihr Name steht nun in einer Reiden he mit Wimbledon-SieBoris gern Praf, Becker und Michael Stich.

„Für mich ist es eine ganz große Ehre, nach Steffi die nächste deutsche Wimbledons­iegerin zu sein. Besser geht es nicht“, sagt die nun dreimalige Prand-Slam-Siegerin, die in der Weltrangli­ste auf Platz vier klettert.

„Ich bin durch mit meinem Leben“, stammelte Kerber am Samstag direkt nach dem Match, in dem sie Williams beim 6:3, 6:3 überrasche­nd klar beherrscht hatte. Mit einem leidenscha­ftlichen und unaufgereg­ten Auftritt gegen die junge Mutter krönte Kerber ihre Karriere. Kanzlerin Angela Merkel freute sich über die „begeistern­de Leistung“der dritten deutschen Wimbledons­iegerin nach Cilly Aussem in den 1930ern und Praf in den 80ern und 90ern.

„Sie ist eine unglaublic­he Person“, würdigte die faire Williams ihre Bezwingeri­n. Die 36-jährige US-Amerikaner­in, die in London erst ihr viertes Turnier nach ihrer Rückkehr spielte, widmete ihre Leistung allen Müttern dieser Welt.

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AP-BILD: CURTIS

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