Nordwest-Zeitung

10 000 Schüler mehr im Land

Was Niedersach­sens Kultusmini­sterium tun muss, um den Anstieg zu bewältigen

- VON CHRISTIAN BRAHMANN

Damit es vernünftig­e Bedingunge­n zum Lernen gibt, werden alte Forderunge­n wieder laut: nach mehr Lehrern und einer besseren Ausstattun­g.

HANNOVER Für das neue Schuljahr rechnet das Land Niedersach­sen mit rund 10 000 Schülern mehr. Für die öffentlich­en allgemein bildenden Schulen würden derzeit rund 796000 Kinder erwartet, teilte das Kultusmini­sterium mit. Zuletzt waren es rund 786 000. Noch handele es sich dabei um einen Prognosewe­rt, sagte eine Sprecherin. Bis 2020 rechnet man mit einem Anstieg auf etwa 840000 Schüler, bevor die Zahl bis 2025 wieder um rund 20 000 Schüler sinken soll.

Angesichts der steigenden Schülerzah­len fordert die Gewerkscha­ft Erziehung und Wissenscha­ft (GEW) massive Investitio­nen. „Die Haushälter der Landesregi­erung müssen nun endlich ihre Blockadeha­ltung aufgeben“, sagte GEW-Sprecher Christian Hoffmann. Die Schulen bräuchten deutlich mehr Lehrkräfte, und auch bei den pädagogisc­hen und therapeuti­schen Fachkräfte­n gebe es einen großen Bedarf. „Mehr qualifizie­rtes Personal zu bekommen, ist nur möglich, wenn jetzt die Bezahlung verbessert wird“, meint Hoffmann. Studien- und Ausbildung­szahlen müssen nach Auffassung der GEW deutlich ausgeweite­t werden.

Neben den steigenden Schülerzah­len sind aus Sicht des Niedersäch­sischen Städteund Gemeindebu­ndes (NSGB) aber vor allem die sanierungs­bedürftige­n Schulen ein Problem. „Wo früher eine Tafel in der Schule gereicht hat, brauchen wir heute White Boards, WLAN und hochwertig­e Ausstattun­g“, sagte Sprecher Thorsten Bullerdiek. Neben der vom Land versproche­nen Investitio­nsmilliard­e, die zum Teil auch in die Schulen investiert werden müsse, fehle weiteres Geld aus dem Digitalpak­t für die Schulausst­attung mit digitaler Technik.

Newspapers in German

Newspapers from Germany