„Rettung in allerletzter Sekunde“
Wie ein Vater und zwei Söhne aus dem Watt geholt wurden
BUTJADINGEN Ein Vater und seine beiden Söhne sind mitten in der Nacht vor dem Ertrinken aus der Nordsee gerettet worden. Sie seien Wattwandern gewesen und vermutlich von der Flut überrascht worden, sagte ein Sprecher der örtlichen Polizei. „Die Rettung war in allerletzter Sekunde“, berichten die Seenotretter der Station Fedderwardersiel.
Um kurz vor 23 Uhr habe ein junger Mann am Freitag in der Nähe der Nordsee-Lagune Butjadingen (Kreis Weser„Die marsch) Hilferufe aus dem Watt gehört und die Polizei alarmiert, teilt die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) mit. Bereits um 23.05 liefen Vormann Hartmut Dierks, Uwe Kähler und Malte Linneweber von den Seenotrettern mit dem Rettungsboot „Hermann Onken“aus. Die Besatzung des Hubschraubers Christoph 26 hatte den Vater mit seinen Söhnen bereits im Watt entdeckt. Weil die Sandbank aber schon von der Flut überspült war, habe der Hubschrauber nicht landen können, er fixierte Vater und Söhne jedoch mit dem Scheinwerfer.
Der 39-jährige Mann aus Bad Gandersheim hatte seinen neunjährigen Sohn auf den Arm genommen. Seinen 15-jährigen Sohn hielt er am Arm fest, damit dieser nicht von der Strömung weggerissen wurde. Dem Vater reichte das Wasser zu diesem Zeitpunkt bereits bis zum Hals.
Kinder hatten richtig Panik“, erinnert sich Hartmut Dierks. Ihre Schreie hatten er und seine Crew trotz der laufenden Maschine des Rettungsbootes gehört. Die Rettungskräfte zogen zuerst die Kinder ins Boot, dann halfen sie dem Vater, der offenbar unter Schock stand, erzählt der Vormann. Wären die Seenotretter nur ein paar Minuten später angekommen, wären die drei vermutlich ertrunken, ist sich Hartmut Dierks sicher. „Im Flutstrom hätte der Mann sich und seine Kinder keine fünf Minuten länger halten können“, ergänzt die DGzRS-Sprecherin.
„Im Flutstrom hätte der Mann sich keine fünf Minuten länger halten können“DGZRS-SPRECHERIN