IN DEN 80ERN UND 0ERN
Mit dem Interrail-Bahnticket und dem Daumen quer durch Europa reisen: Beides war in den 80er und 90er Jahren ein MassenWie phänomen. Fernreisen waren noch etwas Besonderes, noch nicht das StandardProgramm im Jahr nach dem Abitur wie heute. Es war die letzte Epoche der Unerreichbarkeit, noch ohne Smartphones.
haben es die Eltern damals ausgehalten ohne tägliche Whatsapp-Nachrichten? Wie ist man um die Welt gereist ohne Internet überall? Für Bahnreisen brauchte es damals noch das Kursbuch, für Pauschalreisen den Katalog und das Reisebüro.
Tramper sind heute so gut wie verschwunden. Woran das liegt? An Mitfahrzentralen, Billigbussen und wahrscheinlich auch an der berechtigten Angst, bei einem Fremden ins Auto zu steigen. Bilder von früher strahlen eine große Sorglosigkeit aus. In Pulks standen die Anhalter am Berliner Grenzübergang Dreilinden, mit Pappschildern. „München“oder „Stuttgart“stand darauf, es ging erstmal Richtung Süden. Die Methode „Daumen raus“war im Westen wie im Osten verbreitet.
Im Jahr 1989 verbrachten die meisten in der DDR ihren Urlaub noch an der Ostsee. Auch Osteuropa war nach wie vor beliebt. Es war der historische Wendesommer: Tausende nutzten ihren UngarnUrlaub zur Flucht und kehrten nach den Ferien nicht mehr zurück. In den 90er Jahren kam dann die große Reisefreiheit, im Kino zu sehen in „Go Trabi Go“.