Nordwest-Zeitung

Die Gewinner und Verlierer dieser WM

Wer geht gestärkt aus dem Turnier hervor? Und wer angeschlag­en? Eine Bilanz nach 32 Tagen

- VON ULRIKE JOHN

Zu den Verlierern gehören die Superstars Messi und Neymar. Auch Referee Felix Brych schrieb keine Erfolgsges­chichte.

MOSKAU 736 Spieler, 23 Trainer, 35 Schiedsric­hter und viele prominente Randfigure­n: Zahlreiche Gesichter prägten die Fußball-Weltmeiste­rschaft in Russland. Dabei gab es bei dem gut vierwöchig­en Spektakel Gewinner und Verlierer. Ein Überblick:

GEWINNER Gewinner: Tschertsch­essow Stanislaw

ga-Profi vom SV Sandhausen schied mit Island früh aus, wurde im Netz aber als Kultkicker gefeiert. Bei Instagram hat er statt 40 000 Followern jetzt mehr als eine Million. Felipe Baloy: Beim 1:6 gegen England erzielte der 37-Jährige das erste WM-Tor in der Geschichte Panamas. Selten hat man einen so glückliche­n Schützen und so selige Fans gesehen bei diesem Turnier. Gareth Southgate: Der Gentleman der WM. Der englische Coach hat das Mutterland des Fußballs wieder hoffähig gemacht. „Der Messias mit der Verlierer: Argentinie­ns Lionel Messi

Anzugweste heilte unser unruhiges Volk mit seinen jungen Jüngern“, schwärmte „The Sun“. Óscar Tabárez: Der 71-Jährige leidet an einer Nervenkran­kheit, steht mit einer Krücke auf dem Platz – und hält Uruguays Fußball aufrecht. Der tapfere Trainer kam mit Luis Suárez, Edinson Cavani und Co. bis ins Viertelfin­ale. Eden Hazard: Technisch brillant und torgefährl­ich: Hazard stach bei den starken Belgiern heraus. Der 27-Jährige vom FC Chelsea wird als Nachfolger von Cristiano Ronaldo bei Verlierer: Deutschlan­ds Joachim Löw

Real Madrid gehandelt.  VERLIERER

Joachim Löw: Die Mission Titelverte­idigung krachend gescheiter­t, das Vorrunden-Aus historisch. Der Bundestrai­ner stand beim Debakel der DFBAuswahl hilflos da. Weitermach­en darf der 58-Jährige dennoch. Auf seine ausstehend­e Analyse sind alle gespannt. Diego Maradona: Das Idol gab auf der Tribüne nur noch eine tragische Witzfigur ab. Der Ex-Weltmeiste­r aus Argentinie­n fiel mit obszönen Gesten aus der Rolle. Fernando Hierro: Der Sportdirek­tor von Titelfavor­it Spanien beförderte sich nach dem Rauswurf von Julen Lopetegui mit zum Interimsco­ach – und scheiterte kläglich. Nach dem Aus im Achtelfina­le musste er Luis Enrique Platz machen. Lionel Messi: Auch im vierten Anlauf blieb die WM-Geschichte von Argentinie­ns Fußball-Idol eine unvollende­te. Der Superstar wirkte zeitweise erdrückt vom Druck. Gegen Island verschoss er sogar einen Elfmeter. Neymar: Den Traum vom sechsten WM-Titel konnte der Superstar Brasilien nicht erfüllen. Wegen seiner Schauspiel­einlagen erntete der 26Jährige so viel Hohn und Spott wie kein anderer Spieler. Mladen Krstajic: Serbiens Coach sorgte mit seiner unsägliche­n Kritik an Referee Felix Brych, den er nach dem Schweiz-Spiel vor das UNKriegsve­rbrechertr­ibunal stellen wollte, für Empörung. Dabei hat der Ex-Profi neun Jahre in der Bundesliga gespielt. Felix Brych: Der deutsche Schiedsric­hter musste nach nur einem Spiel heimfahren. Die Anfeindung­en nach dem ausgeblieb­enen Elfmeterpf­iff für Serbien beim 1:2 gegen die Schweiz wurden dem 42-Jährigen wohl zum Verhängnis.

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DPA-BILD: BECKER
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DPA-BILD: LI GA
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DPA-BILD: GEBERT

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