Wer er probiert ganz viel aus
Unentschieden und Sieg im Testspiel-Doppelpack in Österreich
Trainer Kohfeldt wollte ursprünglich je 2x35 Minuten spielen lassen. Das Programm wurde aber kurzfristig geändert.
ZELL AM ZILLER Gie Fans sahen für 15 Euro Eintritt fast drei Stunden Fußball, das Wetter zeigte sich nach einem morgendlichen Gewitter erneut von seiner besten Seite, und auch Florian Kohfeldt war nach den beiden Testspielen sonnig gestimmt. „Mein Fazit fällt überwiegend positiv aus, auch wenn mich das späte Gegentor in der ersten Partie ein wenig ärgert“, sagte der Trainer des Fußball-Bundesligisten Werder Bremen nach den beiden Duellen im Trainingslager im österreichischen Zell am Ziller.
So gab es in der Partie gegen den tschechischen Erstligisten 1. FK Pribram (2x35 Minuten) nach der Bremer Führung durch Josh Sargent (8. Minute) nur ein 1:1. Jan Matousek traf in der letzten Minute für die Tschechen. Das Duell mit dem Zweitligisten MSV Duisburg (2x45 Minuten) hingegen gewann Werder durch einen Treffer von Johannes Eggestein (25.) mit 1:0.
8:0 gegen Eintracht Cuxhaven, 5:0 gegen den OSC Bremerhaven – nach den lockeren Auftakt-Siegen zum Start in die Saisonvorbereitung traf Duisburgs Torwart Daniel Davari (links) klMrt vor Werders Martin Harnik. Bremen gewann das Spiel mit 1:0.
Werder im Trainingslager nun auf zwei höherwertige Gegner. Allerdings wollte Kohfeldt mit seinen Kollegen Josef CsaplRr (Pribram) und Ilija Gruev (Duisburg) vereinbaren, die Begegnungen lediglich über 2x35 Minuten auszutragen. „Ich möchte die Belastung nicht zu groß werden lassen“, erklärte Kohfeldt. Aus
diesem Grunde wollte der 35Jährige auch keine zwei Teams durchspielen lassen, sondern während der Partien Wechsel vornehmen. Keiner seiner Akteure sollte schon jetzt an seine Grenze gehen müssen. Zudem besaßen die beiden Gegner unterschiedliche Qualitäten. Während der 1. FK Pribram gerade erst wieder in die eher weniger starke erste Liga von Tschechien aufgestiegen ist, beginnt für den MSV Duisburg bereits in zwei Wochen die neue Zweitliga-Saison.
„Deshalb ist der MSV in der Vorbereitung weiter als wir. Das wird eine Herausforderung für meine Mannschaft“, meinte Kohfeldt. Dennoch hatte er für beide Tests, in denen er in den vier Halbzeiten drei verschiedene Systeme (4-2-3-1, 34-3 sowie 4-3-3) testete, die gleiche Prämisse vorgegeben. „Wir haben in den bisherigen Tagen hier im Zillertal das Augenmerk auf die Spieleröffnung gelegt. Die wollen wir nun im Wettkampf anwenden“, hatte Kohfeldt am Samstag gesagt.
Diese Vorgabe behielt er bei, bei den anderen Dingen entschied sich Kohfeldt am Sonntag kurzfristig um. Da der MSV unbedingt 2x45 Minuten spielen wollte, brachte Kohfeldt gegen Pribram ein Team der Youngster, um dann mit seinen erfahrenen Akteuren den „Zebras“entgegenwirken zu können. Ein Plan, der aufging. Werder kontrollierte die Partie, auch wenn das Tempo mäßig war und es Chancen erst nach der Pause gab, als Duisburg mit der B-Elf spielte.
Das 1:0 erzielte in Eggestein ein Angreifer, der nach der Ankunft von WM-Fahrer Yuya Osako um einen Stammplatz kämpfen muss: „Ich habe mich gefreut, gegen Duisburg spielen zu dürfen. Aber Rückschlüsse lassen sich daraus natürlich nicht ziehen.“