Nordwest-Zeitung

Nordwesten weiterhin viel zu trocken

In der vergangene­n Woche nur kurzfristi­ge Entspannun­g

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OLDENBURG/DPA Der jüngste Regen in Niedersach­sen hat nach der wochenlang­en Trockenhei­t den Landwirten zum Teil geholfen. Allerdings waren die Niederschl­äge in Niedersach­sen sehr uneinheitl­ich verteilt, sagte der Sprecher der Landwirtsc­haftskamme­r Niedersach­sen, Walter Hollweg, in Oldenburg:

„Die Scheidelin­ie war die Weser“, so der Sprecher. Mstlich davon habe es zum Teil recht ergiebig geregnet. Der Weser-Ems-Raum, vor allem im Nordwesten, habe nach wie vor mit zu geringen Niederschl­ägen zu kämpfen.

Immerhin: Für Rübe, Kartoffel und Mais sowie für das Grünland und Ackergras seien die Niederschl­age Gold wert gewesen. „Insbesonde­re die Rübe ist am ehesten in der Lage, sich zu regenerier­en“, sagte Hollweg. Je nach Zustand der Pflanzen konnte der Regen eine kurze Entspannun­g bringen.

Aber auch in den Regionen, in denen Landwirte beregnen, gab es Entlastung. Die Beregnung kann bei kräftigem Regen ein paar Tage lang ausgesetzt werden.

In der Region Hannover und in der Lüneburger Heide fielen Mengen von etwa 20 Litern pro Quadratmet­er, im Raum Hannover zum Teil sogar bis zu 50 Liter. Im Nordund Südwesten sowie in den südlichen und südöstlich­en Landesteil­en seien im Schnitt nur geringe Mengen von weniger als 20 Litern, zum Teil sogar nur von unter 10 Litern ermittelt worden.

Fürs Getreide sei der Regen aber zu spät gekommen. Auch Nachfolgek­ulturen mussten notgeernte­t werden. Kartoffeln, die nicht beregnet wurden, sind bereits stark geschädigt – auch hier sind Ertragsein­bußen zu erwarten. Auch wenn die jüngsten Regenfälle das Wachstum angeregt haben, seien Qualitätsm­ängel zu befürchten, sagte Hollweg. Auch das Grünland, das für Silage oder Heu benutzt wird, braucht dringend Wasser – die Trockenhei­t habe auch hier zu Qualitätse­inbußen geführt.

Die Niederschl­äge hätten nur eine kurzfristi­ge Entspannun­g gebracht, sagte Hollweg. Wenn es nun eine weitere Schönwette­rperiode mit hohen Temperatur­en gibt, werden die Landwirte die Trockenhei­t wieder sehr zu spüren bekommen.

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