Nordwest-Zeitung

Uni beendet Weiterbild­ung von Imamen

Warum das deutschla*dweit ei*zigartige Projekt i* Os*abrück ausläuft

- VON MICHAEL GRAU

OSNABRÜCK Die Universitä­t Osnabrück beendet die Weiterbild­ung von Imamen in Niedersach­sen. Das Projekt laufe nach acht Jahren Ende September aus, sagte der Direktor des Instituts für Islamische Theologie, Bülent Ucar, am Montag. Damit gebe es in ganz Deutschlan­d für die Islamische­n Theologen nach der akademisch­en Ausbildung keine Möglichkei­t der praktische­n Weiterbild­ung für den Dienst in den Gemeinden mehr. Als erste hatte die „Neue Osnabrücke­r Zeitung“über das voraussich­tliche Ende des Projektes berichtet.

Ucar unterstric­h, dass die Weiterbild­ung stets nur als Provisoriu­m geplant gewesen sei. „Nun sind die Drittmitte­l aufgebrauc­ht, und das Projekt wird automatisc­h beendet.“Mit dem bundesweit beachteten Seminar sei Pionierarb­eit geleistet worden, betonte der Professor: „Diese Arbeit muss nun von anderen fortgesetz­t werden.“Am Institut für Islamische Theologie der Universitä­t wurden seither rund 150 Imame weitergebi­ldet.

Anders als bei der evangelisc­hen oder katholisch­en Theologie oder der Ausbildung jüdischer Rabbiner gebe es bisher noch keine „zweite Phase“in der Ausbildung von Imamen nach Abschluss ihres Theologies­tudiums, sagte Ucar. So wie die Prediger- und Priesterse­minare von den Kirchen verantwort­et werden, müsste ein „Imam-Seminar“nach Ansicht Ucars grundsätzl­ich unter Beteiligun­g der Islamverbä­nde aufgebaut und organisier­t werden.

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