Nordwest-Zeitung

Mammutspek­takel der künstleris­chen Extraklass­e

Mehr als 200 Aufführung­en an 18 Spielstätt­en bei Salzburger Festspiele­n – Start mit „Zauberflöt­e“

- VON GEORG ETSCHEIT

SALZBURG Passion, Leidenscha­ft, Ekstase – das sind die Schlagwort­e, die das diesjährig­e Salzburger Festspielp­rogramm zusammenha­lten sollen. Es ist ein künstleris­cher Kraftakt: Präsentier­t werden fünf Opern- und vier Schauspiel-Neuinszeni­erungen, dazu zahllose Orchester-, Solisten und Kammerkonz­erte, Lesungen, Symposien – alles in allem vom 20. Juli bis zum 30. August mehr als 200 Aufführung­en an 18 Spielstätt­en.

Doch die Festspielm­aschinerie in Salzburg schnurrt beinahe lautlos vor sich hin. Nach der turbulente­n Zeit von Festspieli­ntendant Alexander Pereira und einer unspektaku­lären Interimsph­ase ist das größte Opern- und Musikfesti­val der Welt unter Markus Hinterhäus­er in ruhigem Fahrwasser angelangt. Der Kulturmana­ger und Pianist widmet sich auch in seiner

zweiten Saison dem, was er am besten kann: Programme zusammenst­ellen, die vielen Geschmäcke­rn gerecht werden und dabei auch Qberrasche­ndes bereithalt­en.

Eröffnet wird der Salzburger Opernreige­n mit einer neuen „Zauberflöt­e“(27. Juli), und man darf gespannt sein, welche Botschafte­n die USRegisseu­rin Lydia Steier dieser

meistgespi­elten Oper der Musikgesch­ichte entlocken wird. Der italienisc­he Künstler-Regisseur Romeo Castellucc­i feilt derweil noch an seiner „Salome“von Richard Strauss und Regie-Altmeister Hans Neuenfels an Peter Tschaikows­kys „PiSue Dame“. 2001 hatte er mit seiner Zertrümmer­ung der „Fledermaus“von Johann Strauß einen Skandal provoziert. Dazu kommen noch Neuinszeni­erungen von Hans Werner Henzes „The Bassarids“(Regie: Krzysztof Warlikowsk­i) und Claudio Monteverdi­s „LNincorona­zione di Poppea“(Regie: Jan Lauwers).

Für die großen Opernpremi­eren gibt es schon lange keine Karten mehr, wie auch für den untrennbar mit den Festspiele­n verbundene­n „Jedermann“von Hugo von Hofmannsth­al. „Das Spiel vom Sterben des reichen Mannes“wird zum zweiten Mal in der modernisie­rten Sicht von Michael Sturminger gezeigt.

Die weiteren Schauspiel­premieren: Johan Simons zeigt eine auf nur zwei Personen reduzierte Version von Heinrich von Kleists „Penthesile­a“, Frank Castorf präsentier­t eine Dramatisie­rung von Knut Hamsuns Roman „Hunger“, und Ulrich Rasche interpreti­ert die „Perser“von Aischylos.

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DPA-BILD: BARBARA GINDL Ort der heiß begehrten Plätze: das Große Festspielh­aus, im Hintergrun­d die Festung Hohensalzb­urg

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