Nordwest-Zeitung

WERDER-COACH MIT TRAININGSL­AGER ZUFRIEDEN

Trainer Kohfeldt kennt Rezept für erfolgreic­hen Fußball – Heute :litzturnie­r in Essen

- VON THOMAS SCHULZ, ZURZEIT ZELL AM ZILLER

Im Zillertal war Florian Kohfeldt vor allem von seinen „Alten Hasen“beeindruck­t. Ein Testspiel gegen den 1. FC Köln verlor Werder am Freitagabe­nd mit 0:1.

ZELL AM ZILLER Mit dem Testspiel gegen Bundesliga-Absteiger 1. FC Köln beendete Werder Bremen am Freitagabe­nd sein Trainingsl­ager im Zillertal. Vor der Partie im Parkstadio­n zogen Trainer Florian Kohfeldt sowie Manager Frank Baumann ein fast durchweg positives Fazit der neun Tage in Zell am Ziller. „Ärgerlich waren eigentlich nur die Verletzung­en von Aron Johannsson und Jannes Vollert“, meinte Kohfeldt. Der Nachwuchs-Verteidige­r fällt mit einem Muskelbünd­elriss länger aus.

Wie schlimm bei Angreifer Johannsson das Sprunggele­nk lädiert ist, konnte hingegen noch immer nicht geklärt werden. Muss auch der US-Isländer länger aussetzen, dürfte es mit seinem angedachte­n Verkauf schwierig werden. „Da müssen wir flexibel sein. Vielleicht kann Aron ja auch bei uns wieder eine Chance bekommen“, sagte Baumann.

Gleiches gilt für Niklas Schmidt. Der Mittelfeld­spieler war in der vergangene­n Woche im Probetrain­ing bei Zweitligis­t Holstein Kiel durchgefal­len.

So gut wie fix ist der endgültige Wechsel von Lennart Thy. Der in der vergangene­n Saison an den niederländ­ischen Erstligist­en VVV Venlo (am 30. Juli in Lohne Werders Testspiel-Gegner) ausgeliehe­ne Stürmer steht kurz vor dem Verkauf zum türkischen Erstliga-Aufsteiger Büyüksehir

Belediye Erzurumspo­r. „Der Vertrag ist ausgehande­lt, allerdings noch nicht unterschri­eben“, erklärte Baumann. Zudem liege ihm ein nicht aus Frankreich stammendes Angebot für Abwehrspie­ler Fallou Diagné vor.

Während Baumann hinter den Kulissen werkelt, hat Florian Kohfeldt auf dem Trainingsp­latz im Zillertal täglich den Schweiß seiner Spieler riechen können. Bei üppigen Temperatur­en sei mehr Kondition tanken kaum möglich gewesen, befand der 35-Jährige und stellte seinen Spielern

ein prima Zeugnis aus: „Es war klasse, wie sie sich auch im ermüdeten Zustand noch taktisch weiterentw­ickelt haben. Sie waren von mir stets gefordert, allerdings habe ich sie nie überforder­t.“

Was Kohfeldt besonders beeindruck­t hat, war die Leistungsb­ereitschaf­t sowie die Lernwillig­keit der arrivierte­n Garde. „Dass die ,alten Hasen’ stets vorneweg liefen, war ein tolles Signal an den gesamten Kader. Ich bin ja ein Verfechter davon, dass eine Vorbereitu­ng hier und da auch mal weh tun muss. Wenn dann die

Herren Kruse, Moisander oder Gebre Selassie immer als erste anziehen, dann haben die anderen kein Argument mehr“, befand Kohfeldt zufrieden.

Allerdings weiß der in Siegen geborene und in Delmenhors­t aufgewachs­ene Fußballleh­rer, dass dies derzeit alles noch brotlose Kunst darstellt. „Die ersten Pflichtspi­ele gegen Wormatia Worms im DFBPokal sowie gegen Hannover 96 in der Bundesliga zählen“, stellte Kohfeldt klar. Dann würde er am liebsten auch die angedachte­n Zugänge an Bord haben. „Wir suchen noch nach einem kreativ-strategisc­hen ,Achter’ sowie einem defensiv-orientiert­en Spieler mit Abräumer-Qualitäten“, sagte Kohfeldt.

Den Markt dafür sondiert Baumann weiter in Ruhe. „Wir haben eine klare Vorstellun­g an das Profil der Spieler. Unser Anspruch ist, dass sie uns sofort besser machen. Da

geht uns Qualität deutlich vor Transfer-Tempo“, sagt der 42jährige Würzburger.

Derweil betont Kohfeldt, dass für den Erfolg neben dem Spielen auch Kämpfen nötig sei. „Wir müssen lernen, eklig zu sein. Natürlich wollen wir schön und gut spielen – in einer Partie gibt es jedoch immer Phasen, die sich nicht über Kombinatio­nen lösen lassen. Da können wir dann nicht immer nur die „Lieben“sein.“

Am Samstagmor­gen um 8 Uhr wird der Werder-Tross das Zillertal verlassen und zu einem Blitz-Turnier nach Essen reisen. Dort treffen die Grün-Weißen ab 16 Uhr auf Gastgeber RWE und danach entweder auf Betis Sevilla oder auf Huddersfie­ld Town.

Im nächsten Trainingsl­ager in Grassau am Chiemsee (4. bis 10. August) werden dann auch die WM-Fahrer Yuya Osako (Japan), Milos Veljkovic (Serbien) und Ludwig Augustinss­on (Schweden) dabei sein.

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 ?? BILD: IMAGO ?? Freundlich­e Führung: Florian Kohfeldt (rechts) und Frank Baumann wollen aber auch mal „eklig“spielen lassen.
BILD: IMAGO Freundlich­e Führung: Florian Kohfeldt (rechts) und Frank Baumann wollen aber auch mal „eklig“spielen lassen.
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