Nordwest-Zeitung

ALLES ÜBERS FREILUFT-KINO

6ie das Open-Air-Kino im Schlosshof funktionie­rt – Start an diesem Samstag

- VON ROBERT OTTO-MOOG

Achtmal bringt das Cine k große Filme in den Schlosshof. Doch was passiert eigentlich, wenn es regnet?

OLDENBU;G Die Heiawand ist aufgebaut, der Projektor steht: An diesem Samstag startet das Open-Air-Kino im Schlosshof – und das gehört inzwischen genauso fest zum Kultursomm­er wie die Konzerte nebenan. Während am Freitagabe­nd noch vorbereite­t wurde, hat die nachgefrag­t, was alles nötig ist, für achtmal großes Kino im Schlosshof.

Welche Filme laufen im Schlosshof

Auch wenn das Cine k das Open-Air-Kino organisier­t, laufen andere Filme in der Kulturetag­e. Dort zeigt das Programmki­no vor allem Nischenpro­duktionen. „Beim Kultursomm­er zeigen wir die erfolgreic­heren Filme des vergangene­n Jahres“, sagt Katrin Windheuser vom Cine k.

„Wir versuchen bewusst ein breites Publikum anzusprech­en.“Im Schlosshof laufen Komödien – etwa „Fack ju Göhte 3“an diesem Samstag – Arthausfil­me wie „Die Verlegerin“am 27. Juli, Action-Filme wie am kommenden Sonntag „Solo: A Star Wars Story“oder Dokumentat­ionen – zum Beispiel „Weit“am 24. Juli. Werbung läuft vor den Filmen nicht, sondern nur Trailer.

Wie groß ist die Leinwand im Schlosshof

Die Leinwand ist zwölf mal sechs Meter groß. Das besondere: Das Cine k hat einen sogenannte­n „Airscreen“besorgt. Der Rahmen der Leinwand wird aufgepumpt, aufwendige Gerüstkons­truktionen fallen weg. Die sind in Niedersach­sen aus Sicherheit­sgründen auch gar nicht mehr erlaubt, sagt Cine k-Chef Wolfgang Bruch. Die Leinwand wird vor dem Film auf-, danach wieder abgebaut.

Eine Neuerung gibt es beim Projektor. In den vergangene­n Jahren haben die Cine k-Mitarbeite­r

ihr eigenes Gerät aus der Kulturetag­e auf den Schlosspla­tz gewuchtet. Das war mit reichlich Mühe verbunden, schließlic­h wiegen profession­elle Projektore­n schnell deutlich mehr als 100 Kilo und sind ähnlich wie ihre kleinen Verwandten für den Heimgebrau­ch nicht gerade unempfindl­ich. In diesem Jahr wurde erstmals ein Projektor gemietet. „Der Projektor ist ein 2K DCIKinopro­jektor mit Doremi-Server“, sagt Kerstin Windheuser vom Cine k.

Auf dem Server befinden sich die Filme, der Projektor wirft sie auf die Leinwand. „Er ist diesmal noch lichtstärk­er und erlaubt es uns, weiter von der Leinwand entfernt zu sein“, sagt Windheuser. „Wir sind sehr gespannt auf das Ergebnis und die Reaktionen des Publikums.“

Bekomme ich wie im normalen Kino Snacks

Was wäre ein Kinoabend ohne Popcorn? Auch im Schlosshof werden deshalb Snacks und Eis verkauft. Auch Getränke gibt es. Die Zuschauer bekommen sogar Kissen. Wer schnell friert,

muss sich seine Decke allerdings selbst mitbringen. Regenschir­me sind hingegen nicht gerngesehe­n. „Die sind zwar nicht verboten“, sagt Windheuser, „aber die Leute hinter einem sehen dann nichts mehr.“

Lohnt sich das Open-Air-Kino überhaupt

Ja, sagt Katrin Windheuser. „Wenn das Wetter gut ist.“Denn Open-Air-Kino sei immer ein größeres Risiko. „Allein schon wegen der hohen Fixkosten.“Ein Kinoabend im

Schlosshof kostet die Veranstalt­er 4000 bis 4500 Euro. Jeder Zuschauer zahlt dafür 8,50 Euro. Damit müssen 470 bis 530 Zuschauer kommen, damit über den Eintrittsp­reis die Kosten gedeckt werden. Und das bedeutet, dass es auf keinen Fall regnen darf. „Ein bisschen Regen hält uns und die Zuschauer nicht ab“, sagt Katrin Windheuser. „Aber bei richtig schlechtem Wetter oder Unwetterwa­rnungen können wir nicht draußen spielen und ziehen mit einem kleinen Teil des Publikums in unsere Kinosäle in der Kulturetag­e um.“Dort gibt es insgesamt nur 122 Plätze, im Schlosshof aber 700.

Den größten Anteil an den Kosten für einen Kinoabend im Schlosshof machen Windheuser zufolge übrigens Technikmie­te, Filmmiete und Personal aus.

Wie <iele Mitarbeite­r sind für einen Kinoabend nötig

Für Organisati­on, Technik, Moderation und Theke ist das Cine k meistens mit acht Mitarbeite­rn im Schlosshof, die Kasse besetzt die Kulturetag­e. „Alles in allem sind an so einem Abend etwa 15 Menschen vor Ort“, sagt Windheuser.

Wo bekomme ich Karten für das Kino

Tickets gibt es an der Abendkasse für 8,50 Euro. Rechtzeiti­g da sein lohnt sich. Denn ist das Wetter gut und der Film beliebt, sind die Tickets schnell vergriffen. Am besten, sagt Wolfgang Bruch, kauft man die Tickets schon tagsüber am Kulturetag­eStand auf dem Schlosspla­tz. „Dann spart man sich die Schlange am Abend.“

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BILD: ROBERT OTTO-MOOG Aufblasbar­e Leinwand: Zwei Techniker bereiten im Schlosshof das Open-Air-Kino vor.

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