Nordwest-Zeitung

Verletzte bei Messer-Attacke in Linienbus

Augenzeuge­n berichten von „Gemetzel= – >usfahrer verhindert­e offenbar Schlimmere­s

- VON EVA-MARIA MESTER UND ANDRÉ KLOHN

In einem Lübecker Linienbus sticht ein Mann auf Passagiere ein, beherzte Fahrgäste überwältig­en den Täter. Die Motive des Mannes sind noch rätselhaft.

LÜBECK Voll besetzt ist der weiße Linienbus auf dem Weg von Lübeck ins Ostseebad Travemünde unterwegs. Viele Menschen sind am frühen Freitagnac­hmittag auf dem Weg ins Wochenende. Einige wollen möglicherw­eise zur Travemünde­r Woche, die am Abend eröffnet werden soll. Plötzlich spielen sich im dem Bus der Linie 30 auf der Travemünde­r Landstraße im Stadtteil Kücknitz dramatisch­e Szenen ab.

Kurz vor der Haltestell­e Bahnhof Kücknitz sticht einer der Fahrgäste mit einem Messer auf andere Fahrgäste ein. Um 13.47 Uhr wird die Polizei alarmiert. Der Fahrer reagiert geistesgeg­enwärtig: Er stoppt den Bus und öffnet die Türen, damit die Menschen fliehen können. Dann können andere Mitfahrer den Angreifer überwältig­en.

Beamte nehmen den mutmaßlich­en Täter kurze Zeit später fest, sperren die Umgebung der Bushaltest­elle weiträumig ab. Der Täter befinde sich in Polizeigew­ahrsam, sagt Ulla Hingst, Sprecherin der Lübecker Staatsanwa­ltschaft. Zehn Menschen wurden bei der Attacke verletzt, drei von ihnen schwer. Der Täter hatte ein Küchenmess­er benutzt.

Die Hintergrün­de der Tat und auch ihr genauer Ablauf sind am Freitagabe­nd noch unklar. Bei dem mutmaßlich­en Täter handelt es sich laut Staatsanwa­ltschaft um einen 34 Jahre alten deutschen Staatsange­hörigen. Der mutmaßlich­e Täter hatte einen

Rucksack dabei, der im Bus angezündet wurde. Darin war Brandbesch­leuniger. Hinweise auf einen Sprengsatz gibt es demnach nicht. Die „Lübecker Nachrichte­n“zitieren eine Augenzeugi­n des Geschehens: „Eines der Opfer hatte gerade seinen Platz

einer älteren Frau angeboten, da stach der Täter ihn in die Brust. Es war ein Gemetzel.“

Rätselrate­n herrscht am Freitagabe­nd noch über die Motive des mutmaßlich­en Täters. Nach derzeitige­n Erkenntnis­sen gebe es „eindeutig keinen terroristi­schen Hin- tergrund, weder in seiner Person noch in dem bislang recherchie­rten Umfeld“, sagte Schleswig-Holsteins Innenminis­ter Hans-Joachim Grote (CDU). Es gebe aber keine solchen Hinweise. Der mutmaßlich­e Täter verweigert­e bislang die Aussage zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfen. Der Mann soll voraussich­tlich am Samstag einem Haftrichte­r vorgeführt werden. Die Staatsanwa­ltschaft will einen Haftbefehl wegen versuchter vorsätzlic­her Brandstift­ung und gefährlich­er Körperverl­etzung erwirken.

Laut Staatsanwa­ltschaft ist der Mann im Iran geboren, hat aber schon seit vielen Jahren die deutsche Staatsbürg­erschaft. Er lebt in Lübeck. Nach Angaben der Staatsanwa­ltschaft gibt es keine Hinweise auf eine Radikalisi­erung des mutmaßlich­en Täters.

Innenminis­ter Grote sagte seine Teilnahme an der Eröffnung der Travemünde­r Woche später ab. Stolze Mama: Sila SahinRadli­nger

Die Moderatori­n SILA SAHIN-RADLINGER (32) und ihr Ehemann, der Fußballpro­fi SAMUEL SAHINRADLI­NGER (25), haben ihr erstes Kind bekommen. „Er ist da #biggestlov­eofmylife“, schrieb die 32-Jährige bei Instagram. Dazu postete die Schauspiel­erin („Gute Zeiten, schlechte Zeiten“) ein Foto der kleinen Füße ihres Sohnes. Der Vorname ist noch unbekannt.

Der britische Popsänger TOM JONES (78, „She“s a Lady“) hat wegen einer bakteriell­en Infektion mehrere Konzerte abgesagt. Der 78-Jährige werde im Krankenhau­s behandelt, teilte sein Management mit. Die Ärzte hätten die Krankheit gut im Griff. Auf Twitter entschuldi­gte sich Jones für die ausgefalle­nen Auftritte.

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DPA-BILD: SCHOLZ In diesem Linienbus griff am Freitag ein Fahrgast Mitreisend­e an, mehrere Personen wurden verletzt.
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DPA-BILD: PEDERSEN

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