Petershofens letzter Anlauf für den Sprung zur EM
Oldenburgerin will bei deutschen Meisterschaften Norm-Höhe für Berlin überfliegen
NÜRNBERG/OLDENBURG Für die meisten Spitzenleichtathleten sind die deutschen Meisterschaften in Nürnberg an diesem Wochenende nur noch letzter Härtetest und Generalprobe für die Heim-EM in Berlin (7. bis 12. August). Schließlich sind schon 80 Athleten für die europäischen Titelkämpfe nominiert. Weitere 30 bis 40 Asse und Talente sollen dazu kommen. Darunter: Diskus-Olympiasieger Robert Harting und die Oldenburger Stabhochspringerin Friedelinde Petershofen.
„Letzte Chance zur Quali für die EM“, sagt Petershofen motiviert. Kein Wunder: Die deutschen Meisterschaften sind ein gutes Pflaster für die Oldenburgerin, die seit drei Jahren für den SC Potsdam startet. Im Vorjahr steigerte sie in Erfurt ihre Bestleistung auf 4,55 Meter und holte sich damit Bronze und das Ticket für die WM in London.
Dieses Jahr blieben derartige Höhenflüge bislang aus. In der Vorbereitung zog sich die 22-Jährige eine Rückenverletzung zu, sie musste wochenlang pausieren. Sie stieg spät in die Saison ein. „Mir fehlte der Rhythmus in den Anläufen“, Will zur EM: Petershofen Friedelinde
erzählt sie. Zuletzt lief es jedoch besser, 4,35 Meter überflog sie im Juni. Und am vergangenen Wochenende versuchte sie sich dreimal an der Normhöhe von 4,45 Metern und scheiterte nur knapp. „Da hätte die Höhe schon fallen müssen“, meint Petershofen, die nun mit dem nötigen Selbstvertrauen in den Wettbewerb an diesem Sonntag geht: „Ich weiß, dass es geht, und nun warte ich ab, was der Wettkampf bringt.“
Noch selbstbewusster geht Harting in den Wettkampf. „Ich zweifle überhaupt nicht daran, dass ich mich qualifiziere. Das ist in meinem Kopf einfach kein Szenario“, meinte Harting. Allerdings muss der 33-Jährige aus Berlin wohl seinen elften Meistertitel holen, um bei der EM ein letztes Mal in den Ring steigen zu können. Bisher liegt er in der Bestenliste mit 65,13 Metern nur auf Platz fünf. Für ein EMTicket müsste er zumindest den Olympia-Dritten Daniel Jasinski (Wattenscheid/66,59 Meter) vom dritten Rang verdrängen – oder siegen, da der deutsche Meister bevorzugt nominiert wird.
In Nürnberg starten zudem zwei Läuferinnen aus dem Oldenburger Land: Die 17-jährige Josina Papenfuß (TSG Westerstede) misst sich mit der nationalen Konkurrenz über 3000 Meter Hindernis. Am Sonntag läuft sie dabei auch gegen Lea Meyer (VfL Löningen), die am Samstag schon über 1500 Meter antritt.