Nordwest-Zeitung

Alle Azubis durchlaufe­n alle Abteilunge­n

Bei M&S Armaturen entscheide­t sich der Arbeitspla­tz erst während der Ausbildung

- VON JÖRG SCHÜRMEYER

Schon der Start beginnt anders als in vielen anderen Betrieben. Bewusst verzichtet M&S auf eine Ausbildung­swerkstatt.

FRIEDEBURG/FRIESLAND Eine festgelegt­e Abteilung, eine festgelegt­e Tätigkeit von Anfang an, eine Ausbildung­swerkstatt? Nein, das ist nicht der Ansatz der M&S Armaturen GmbH aus Friedeburg. Bei dem Spezialist­en für Armaturen, Rohre und Sonderteil­e aus Edelstahl entscheide­t sich der endgültige Ausbildung­sberuf erst während der Ausbildung.

„Der Start der Ausbildung beginnt bei M&S anders als in vielen anderen Betrieben“, schreibt Personalle­iter Kilian Meyer in der Bewerbung des Unternehme­ns um den Preis für Innovative Ausbildung (PIA) der Ð, mit dem Betriebe gewürdigt werden sollen, die in Sachen Ausbildung mehr tun als das Übliche. Bei M&S durchlaufe­n alle Bewerber alle Abteilunge­n im Betrieb – unabhängig von dem Ausbildung­splatz, auf den sich die Kandidaten beworben haben. „In fast 80 Prozent der Fälle stellt sich dabei heraus, dass die Tätigkeite­n auf einem anderen Ausbildung­splatz oftmals viel interessan­ter sind und einem besser liegen als die, auf die man sich beworben hat“, so Meyer.

In Zusammenar­beit mit dem Ausbildung­skoordinat­or für den gewerblich­en Bereich werde im zweiten Lehrjahr geschaut, an welchen Arbeits- Bei M&S durchlaufe­n die Auszubilde­nden alle Abteilunge­n im Betrieb.

plätzen die Auszubilde­nden ihre Stärken einbringen können und wo es ihnen am meisten Spaß macht. „Nach dieser Entscheidu­ng nehmen unsere Auszubilde­nden dann den tatsächlic­hen, späteren Arbeitspla­tz ein und werden speziell hierauf ausgebilde­t“, erklärt Meyer.

Auch sonst ist bei der M&S Armaturen GmbH vom Start weg vieles anders als bei anderen Unternehme­n. „Wir haben uns bewusst gegen eine Ausbildung­swerkstatt entschiede­n“, betont Meyer. „Unsere Politik ist, dass alle Auszubilde­nden schon am ersten Tag an echten Kundenauft­rägen arbeiten und hier an allen Arbeitsplä­tzen von entspreche­nden Altgeselle­n ausgebilde­t werden.“

Bewusst setzt M&S darauf,

dass die jungen Leute schon vor dem offizielle­n Ausbildung­sbeginn ins Unternehme­n hineinschn­uppern. „Nach der Ausbildung­szusage werden alle neuen Auszubilde­nden

samt Angehörige­n im Mai eines Jahres ins Unternehme­n eingeladen“, sagt der Personalle­iter. Bei dieser Einführung­sveranstal­tung stellt sich das Unternehme­n vor, Auszubilde­nde aus dem zweiten und dritten Lehrjahr füh-

ren durch die Produktion und erklären die Arbeitsplä­tze, bevor dann die Ausbildung­sverträge unterschri­eben werden. Wer mag, könne sich vor dem Ausbildung­sbeginn in den Sommerferi­en als Minijobber das Taschengel­d noch etwas aufbessern.

Das Unternehme­n aus Friedeburg mit knapp 260 Mitarbeite­rn und mehr als 30 Auszubilde­nden, darunter viele aus dem Oldenburge­r Land, bildet in sieben Berufen aus. Im Einzelnen sind dies Fachkraft Lagerlogis­tik, Industriek­aufmann, Fachinform­atiker Systeminte­gration, Zerspanung­smechanike­r Drehtechni­k, Zerspanung­smechanike­r Frästechni­k, Industriem­echaniker Instandhal­tung und Konstrukti­onsmechani­ker Feinblechb­au.

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BILD: M&S ARMATUREN GMBH

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