Nordwest-Zeitung

Lambertiga­ng wird zur multimedia­len Kunstgaler­ie

Internetag­entur Three Oax und Kulturetag­e rufen Kultur-Datenbank ins Leben

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OLDENBU;G/LR Wer zum Auftakt des Kultursomm­ers sein Rad im Lambertiga­ng geparkt hat, konnte sie bereits sehen: Weiße Wände mit türkisen Mustern. Und auch wenn sie dazu genutzt wurden – zum Anlehnen von Fahrrädern sind sie nicht. Vielmehr gehören sie zu einer multimedia­len Kunstaktio­n, die ab kommenden Montag vollständi­g zu sehen ist und bis zum Ende des Kultursomm­ers am 29. Juli den Lambertiga­ng zur Galerie macht.

Der Installati­on zugrunde liegen ein Projekt der Oldenburge­r Internetag­entur Three Oax in Kooperatio­n mit der Kulturetag­e – und jede Menge Fragen. Was hat unsere Stadt kulturell zu bieten? Was fehlt? Gibt es genügend kreativen Freiraum? Wer engagiert sich? Warum wandert der kreative Nachwuchs ab? Lässt sich diese Entwicklun­g aufhalten?

Fragen, denen sich die Organisato­ren im ersten Schritt mit einer Art Bestandsau­fnahme nähern wollen. Deshalb haben sie eine Datenbank ins Leben gerufen, die erfassen soll, was es bereits in Oldenburg gibt. Dabei geht es sowohl um die Kreativen selbst, als auch um die Fläche, die ihnen zur Verfügung steht.

Aus diesem Gedanken heraus entstand auch der Name der Datenbank, der erst einmal irritieren soll: „8,160 kilokubik“. Die Zahl 8,160 ist das Ergebnis der Berechnung von Innenstadt­fläche und höchstem belebten Gebäude der Stadt – der Lambertiki­rche.

„Eine Datenbank als Webseite ist ein wichtiger Schritt, um erst einmal sichtbar zu machen, was es bereits gibt“, sagt Bernt Wach, Geschäftsf­ührer der Kulturetag­e. „Eine Datenbank alleine wird aber keine kulturpoli­tischen Probleme

lösen. Nun sind die Kulturscha­ffenden selbst aufgerufen, sich zu beteiligen und sich zu zeigen.“

Three Oax in Kooperatio­n mit der Kulturetag­e verstehen sich in diesem Prozess als Anstoßgebe­r für eine Sichtbarke­it von Kunst und Kultur in und für Oldenburg. Um dieses virtuelle Netzwerk auch im realen Raum zu verankern, verwandelt sich der Lambertiga­ng in der Innenstadt für eine Woche von 12 bis 22 Uhr zu einer multimedia­len Kunstinsta­llation, die Video- und Bildinhalt­e von und über die Schaffende­n aus Vergangenh­eit und Gegenwart mit Klängen unterschie­dlicher Atmosphäre­n, Streetart und computerge­stützten Visualisie­rungen vereint. Sitzmöglic­hkeiten gibt es ebenso wie Workshopun­d Präsentati­onsflächen. Der Raum kann jederzeit und von Jedermann auch zum Schaffen wie Konsumiere­n von Kultur genutzt werden.

Unterstütz­t wird das Projekt von der Stadt Oldenburg und der Landesarbe­itsgemeins­chaft Soziokultu­r des Landes Niedersach­sen.

@ www.81=0kkubik.de

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BILD: ROBERT OTTO-MOOG Kunst hinter der Kirche: Der Streetart-Künstler Kartel bereitet die Installati­on im Lambertiga­ng vor.

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