Stadt legt Autos Findlinge in den Weg
Anwohner beklagen Gefahren durch parkende Wagen – Nach den Ferien Ortstermin
Ein Parkverbot am Reekenweg wünschen sich Anlieger. Das geht laut Stadt nicht, aber man könnte Findlinge als Hindernisse auslegen.
OFENERDIEK Wer sich hier nicht auskennt, der nimmt sicherheitshalber den Fuß vom Gaspedal. Tempo 30 dürfte man zwar fahren. Doch abgesehen davon, dass der Muttenpottsweg und der Reekenweg ohnehin Buckelpisten sind, gibt es auch noch unübersichtliche Stellen. Anwohner waren schon rührig und haben die Stadtverwaltung informiert. Vor allem geht es ihnen um eine scharfe Kurve am Reekenweg.
„Wenn man aus der Richtung Weißenmoorstraße kommt und in die Kurve fährt, ahnt man die Gefahr ja gar nicht“, weiß eine Ofenerdiekerin (die nicht namentlich genannt werden möchte). Sie beschreibt: „Man kommt um die Ecke und dann stehen da plötzlich parkende Autos am rechten Straßenrand. Das sind täglich acht bis neun Wagen – bis zum Muttenpottsweg hin. Man muss also ausweichen. Wenn man Pech hat, kommt Gegenverkehr. Da kann man dann nur hoffen, dass der langsam fährt.“Eine Bekannte von ihr nickt: „Wir fahren da auch mit dem Rad nur Schritttempo. Aus Angst.“
Alles könnte so einfach sein, wenn an der Straßenseite, angrenzend ans Gelände des Tennisvereins Grün-Weiß Oldenburg, nicht geparkt werden dürfte, meinen die Frauen. „Oder da werden auch so große Findlinge hingelegt wie am Muttenpottsweg. Da hat die Stadt das schon gemacht.“
Ganz vorsichtig
Stimmt. Am Muttenpottsweg liegen Felsbrocken auf der Berme, auch ein paar der früheren Begrenzungspfähle sind übrig geblieben. Wo sich eine ausreichende Lücke bietet, parken Autos. „Deshalb muss man auch an der Einmündung zum Reekenweg ganz vorsichtig sein. Man überblickt es nicht alles so schnell“, warnen die Frauen.
Findlinge wünschen sich die Ofenerdiekerinnen auch am Reekenweg. „Ein Parkenverboten-Schild wäre aber wohl sinnvoller“, sagt die eine. „Steine wurden nämlich einfach schon weggerollt. Steine sind auch eine Lösung: Am Muttenpottsweg wurden die Brocken schon verteilt, um das Parken stellenweise zu verhindern. Auf diese Weise sollen laut Stadt die Baumwurzeln geschützt werden..
Und die schweren Brocken könnten ja auch die Baumwurzeln an den Wallhecken hier beschädigen“, sagt die andere.
Es könnte sich nun doch schon bald etwas ändern. Die Ð hat der Stadtverwaltung die Problematik und die Wünsche der Ofenerdiekerinnen geschildert. Stadtsprecher Stephan Onnen kündigt an: „Am Reekenweg soll es nach den Sommerferien einen gemeinsamen Ortstermin mit den Fachdiensten Verkehrslenkung und Stadtgrünpflege sowie Anliegern geben, um nach Lösungen zu suchen. Auch dort ist angedacht, Findlinge zu platzieren.“
Beim Muttenpottsweg und beim Reekenweg handelt es
sich laut Onnen um provisorisch ausgebaute Erschließungsstraßen. Sie verfügen neben der schmalen asphaltierten Fahrbahn nur über Seitenstreifen und sind geprägt durch einen im Bebauungsplan als erhaltenswert eingestuften Baumbestand. Auf Grund des Ausbauzustandes sind die Straßen für Schwerlastfahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht über drei Tonnen gesperrt. Vor etlichen Jahren seien die beiden Straßen in eine Tempo-30-Zone integriert worden. Und dort könnten laut Straßenverkehrsordnung (StVO) grundsätzlich Fahrzeuge auf den Seitenstreifen abgestellt werden, wenn er hierzu ausreichend befestigt Die Kurve am Reekenweg: Man sieht so nach und nach, dass an der rechten Seite Autos parken.
ist, sonst ist an den rechten Fahrbahnrand heranzufahren.
Stephan Onnen sagt: „Durch die im Muttenpottsweg befindlichen Sportanlagen werden seit etlichen Jahren in bestimmten Abschnitten der Straßen unter Inanspruchnahme der befestigten Seitenstreifen Autos geparkt. Dabei werden nach unserer Einschätzung die erforderlichen Fahrbahnrestbreiten auch für Rettungsfahrzeuge nicht unterschritten. Die Anordnung von Haltverboten kommt daher nicht in Betracht. Diese Verkehrszeichen dürfen nach den StVO-Vorschriften nur dort angeordnet werden, wo dies auf Grund der besonderen Umstände
zwingend erforderlich wäre.“Die vom Fachdienst Stadtgrünpflege an bestimmten Abschnitten der Straßen aufgestellten Palisaden und Findlinge dienen dem Schutz des Großbaumbestandes.
Keine Unfälle
Nach der Unfallstatistik der Polizei gibt es im Muttenpottsweg und Reekenweg keine besonderen Auffälligkeiten oder Unfälle mit Personenschäden. „Bei allen bisher vorgenommenen Überprüfungen der Verkehrssituation – teilweise mit Vertretern der Polizeiinspektion – sind keine Gefährdungen von Verkehrsteilnehmern festgestellt worden“, sagt der Stadtsprecher. Einfahrt in den Reekenweg: Vom Muttenpottsweg nähert man sich der Kurve im Hintergrund