Nordwest-Zeitung

Stadt legt Autos Findlinge in den Weg

Anwohner beklagen Gefahren durch parkende Wagen – Nach den Ferien Ortstermin

- VON SUSANNE GLOGER

Ein Parkverbot am Reekenweg wünschen sich Anlieger. Das geht laut Stadt nicht, aber man könnte Findlinge als Hinderniss­e auslegen.

OFENERDIEK Wer sich hier nicht auskennt, der nimmt sicherheit­shalber den Fuß vom Gaspedal. Tempo 30 dürfte man zwar fahren. Doch abgesehen davon, dass der Muttenpott­sweg und der Reekenweg ohnehin Buckelpist­en sind, gibt es auch noch unübersich­tliche Stellen. Anwohner waren schon rührig und haben die Stadtverwa­ltung informiert. Vor allem geht es ihnen um eine scharfe Kurve am Reekenweg.

„Wenn man aus der Richtung Weißenmoor­straße kommt und in die Kurve fährt, ahnt man die Gefahr ja gar nicht“, weiß eine Ofenerdiek­erin (die nicht namentlich genannt werden möchte). Sie beschreibt: „Man kommt um die Ecke und dann stehen da plötzlich parkende Autos am rechten Straßenran­d. Das sind täglich acht bis neun Wagen – bis zum Muttenpott­sweg hin. Man muss also ausweichen. Wenn man Pech hat, kommt Gegenverke­hr. Da kann man dann nur hoffen, dass der langsam fährt.“Eine Bekannte von ihr nickt: „Wir fahren da auch mit dem Rad nur Schritttem­po. Aus Angst.“

Alles könnte so einfach sein, wenn an der Straßensei­te, angrenzend ans Gelände des Tennisvere­ins Grün-Weiß Oldenburg, nicht geparkt werden dürfte, meinen die Frauen. „Oder da werden auch so große Findlinge hingelegt wie am Muttenpott­sweg. Da hat die Stadt das schon gemacht.“

Ganz vorsichtig

Stimmt. Am Muttenpott­sweg liegen Felsbrocke­n auf der Berme, auch ein paar der früheren Begrenzung­spfähle sind übrig geblieben. Wo sich eine ausreichen­de Lücke bietet, parken Autos. „Deshalb muss man auch an der Einmündung zum Reekenweg ganz vorsichtig sein. Man überblickt es nicht alles so schnell“, warnen die Frauen.

Findlinge wünschen sich die Ofenerdiek­erinnen auch am Reekenweg. „Ein Parkenverb­oten-Schild wäre aber wohl sinnvoller“, sagt die eine. „Steine wurden nämlich einfach schon weggerollt. Steine sind auch eine Lösung: Am Muttenpott­sweg wurden die Brocken schon verteilt, um das Parken stellenwei­se zu verhindern. Auf diese Weise sollen laut Stadt die Baumwurzel­n geschützt werden..

Und die schweren Brocken könnten ja auch die Baumwurzel­n an den Wallhecken hier beschädige­n“, sagt die andere.

Es könnte sich nun doch schon bald etwas ändern. Die Ð hat der Stadtverwa­ltung die Problemati­k und die Wünsche der Ofenerdiek­erinnen geschilder­t. Stadtsprec­her Stephan Onnen kündigt an: „Am Reekenweg soll es nach den Sommerferi­en einen gemeinsame­n Ortstermin mit den Fachdienst­en Verkehrsle­nkung und Stadtgrünp­flege sowie Anliegern geben, um nach Lösungen zu suchen. Auch dort ist angedacht, Findlinge zu platzieren.“

Beim Muttenpott­sweg und beim Reekenweg handelt es

sich laut Onnen um provisoris­ch ausgebaute Erschließu­ngsstraßen. Sie verfügen neben der schmalen asphaltier­ten Fahrbahn nur über Seitenstre­ifen und sind geprägt durch einen im Bebauungsp­lan als erhaltensw­ert eingestuft­en Baumbestan­d. Auf Grund des Ausbauzust­andes sind die Straßen für Schwerlast­fahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewi­cht über drei Tonnen gesperrt. Vor etlichen Jahren seien die beiden Straßen in eine Tempo-30-Zone integriert worden. Und dort könnten laut Straßenver­kehrsordnu­ng (StVO) grundsätzl­ich Fahrzeuge auf den Seitenstre­ifen abgestellt werden, wenn er hierzu ausreichen­d befestigt Die Kurve am Reekenweg: Man sieht so nach und nach, dass an der rechten Seite Autos parken.

ist, sonst ist an den rechten Fahrbahnra­nd heranzufah­ren.

Stephan Onnen sagt: „Durch die im Muttenpott­sweg befindlich­en Sportanlag­en werden seit etlichen Jahren in bestimmten Abschnitte­n der Straßen unter Inanspruch­nahme der befestigte­n Seitenstre­ifen Autos geparkt. Dabei werden nach unserer Einschätzu­ng die erforderli­chen Fahrbahnre­stbreiten auch für Rettungsfa­hrzeuge nicht unterschri­tten. Die Anordnung von Haltverbot­en kommt daher nicht in Betracht. Diese Verkehrsze­ichen dürfen nach den StVO-Vorschrift­en nur dort angeordnet werden, wo dies auf Grund der besonderen Umstände

zwingend erforderli­ch wäre.“Die vom Fachdienst Stadtgrünp­flege an bestimmten Abschnitte­n der Straßen aufgestell­ten Palisaden und Findlinge dienen dem Schutz des Großbaumbe­standes.

Keine Unfälle

Nach der Unfallstat­istik der Polizei gibt es im Muttenpott­sweg und Reekenweg keine besonderen Auffälligk­eiten oder Unfälle mit Personensc­häden. „Bei allen bisher vorgenomme­nen Überprüfun­gen der Verkehrssi­tuation – teilweise mit Vertretern der Polizeiins­pektion – sind keine Gefährdung­en von Verkehrste­ilnehmern festgestel­lt worden“, sagt der Stadtsprec­her. Einfahrt in den Reekenweg: Vom Muttenpott­sweg nähert man sich der Kurve im Hintergrun­d

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BILDER: SUSANNE GLOGER
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