Nordwest-Zeitung

Reines Wasser tut Haut und Körper gut

Richtig duschen im Sommer – Auf duftende Gels und Seifen verzichten

- VON INES SCHIPPERGE­S

Oft, l.nge und mit herrlich duftendem Sch.um/ 0eim Duschen ist .lles ver1oten, 2.s S3.4 m.cht. Wer sich .n ein 3..r Regeln h5lt, tut 6.ut und 78r3er .1er et2.s Gutes.

MÜNCHEN Eine schöne Dusche: Nach einer schwülen Nacht oder einem heißen Tag ist nichts erfrischen­der. Erst recht, wenn dabei ein Duschgel zum Einsatz kommt, das nach Minze oder Limette riecht. Das Problem ist nur: So sehr wir uns im Sommer nach Wasser sehnen, so wenig ist unsere Haut davon begeistert.

„Mehrmals tägliches Duschen trocknet die Haut aus“, warnt Prof. Bernadette Eberlein, Oberärztin an der Klinik und Poliklinik für Dermatolog­ie und Allergolog­ie am Biederstei­n der TU München. „Im schlimmste­n Fall entstehen sogar Ekzeme.“

Wie viel nun genau richtig und wie viel zu viel ist – das hängt auch vom Hauttyp ab, erklärt Erhard Hackler von der Deutschen Haut- und Allergiehi­lfe. „Wenn jemand bereits unter trockener Haut leidet, kann schon einmal täglich zu viel sein.“Die tägliche Dusche gehört für die meisten jedoch zur Routine, im Sommer erst recht. Darauf zu verzichten, ist nicht nur ungewohnt. Manch einer fühlt sich auch nicht wohl.

In diesem Fall sollte man zumindest bei der Wahl der Reinigungs­mittel genau hinschauen. Zwar führt bereits Wasser alleine zu einer Schädigung der Hautbarrie­re, sagt Eberlein. Durch Duschgels

oder Seife wird der Effekt aber noch verstärkt, weil schützende Lipide aus der Haut herausgelö­st werden. Darum empfiehlt Hackler, bei häufigem Duschen aufs Duschgel zu verzichten und stattdesse­n hinterher einen parfümfrei­en Deostick zu benutzen.

Wer in der heißen Jahreszeit trotzdem befürchtet zu riechen, den beruhigt Yael Adler, Dermatolog­in aus Berlin:

„Wir sind ja nicht schmutzig – Schweiß, Hautschupp­en oder auch Staub werden auch mit reinem Wasser entfernt.“Den ganzen Körper einzuseife­n sei daher unnötig. „Es genügt, für die Krisenherd­e, an denen man gerade im Sommer stärker duftet, eine milde Waschsubst­anz zu nehmen. Sprich: für Achseln, Pofalte, Leiste, Füße und bei Frauen manchmal unter den Brüsten.“

Leider gilt auch beim Duschen: Was Spaß macht, ist ungesund. „Die Waschgels sollten ohne Duft-, Farb- und Konservier­ungsstoffe auskommen, lieber Kokostensi­de oder Zuckertens­ide enthalten“, so Adler. „Das schäumt dann zwar nicht – aber es trocknet die Haut weniger aus und erhält den Säureschut­z.“

Wer aufs tägliche Duschen nicht verzichten möchte,

kann auch danach für einen Ausgleich sorgen: „Rückfetten­de Maßnahmen nach dem Duschen mildern den austrockne­nden Effekt wieder ab“, erklärt Eberlein. Adler rät, trockene Hautpartie­n mit leichten Lipolotion­en zu pflegen. Sie plädiert aber für das Prinzip: Weniger ist mehr. Also nicht den ganzen Körper eincremen, sondern nur die betroffene­n Regionen.

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