Nordwest-Zeitung

Petersilie im Sommer aussäen

6ärme verkürzt Keimprozes­s – In Mischkultu­r neben Tomaten

- VON SETER BUSCH

Das Küchenkrau­t braucht jährlich frischen Boden. Frischen Dünger vertragen die Pflanzen nicht gut.

So beliebt dieses Küchenkrau­t auch ist, im Garten ist es eher eine Primadonna, die mitunter schlecht keimt oder sich gelb verfärbt. All das zeigt an, dass diese zweijährig­e Gewürzpfla­nze besondere Pflege wünscht.

Tagetes im Vorjahr

Überall dort, wo Petersilie im Frühling schlecht wächst, empfiehlt sich eine Aussaat im Juli und auch noch im August. Der Vorteil besteht in den warmen Bodentempe­raturen, die den sonst mehrwöchig­en Keimprozes­s deutlich verkürzen, vorausgese­tzt man sorgt für eine gleich bleibende Bodenfeuch­tigkeit.

Zu den viel zu selten beachteten Pflegemaßn­ahmen gehört eine weit gestellte Fruchtfolg­e, das heißt, dass die Petersilie frühestens nach vier Jahren wieder am selben Ort stehen sollte, da sie mit sich selbst unverträgl­ich ist. In Kisten oder Töpfen gezogen, braucht Petersilie jährlich frischen Boden. Ein Standort, wo zuvor verwandte Doldenblüt­ler wuchsen wie Dill, Fenchel, Kümmel, Möhren und Sellerie, ist keine gute Wahl.

Im naturgemäß­en Anbau hat es sich bewährt, im Vorjahr an die Stelle Tagetes zu pflanzen, wo im nächsten Jahr Petersilie ausgesät werden soll. Durch die Wurzelaus-

scheidunge­n der Tagetes verlassen die die Petersilie schädigend­en Älchen ihre Dauerorgan­e und sterben ab.

Für die Aussaat wird ein gut durchlässi­ges, humusreich­es Beet gewählt, das Halbschatt­en aufweist. Frischen Dünger vertragen die Petersilie­npflanzen nicht gut, es wird nur reifer Kompost verwendet. Die Saatrillen zieht man einen halben Zentimeter tief, der Reihenabst­and beträgt zehn Zentimeter. Da Petersilie je nach Bodenwärme auch im Sommer etwa zwei Wochen zum Keimen benötigt, werden einige Radieschen- oder Salatsamen als Markiersaa­t mit in die Reihen gegeben. Anschließe­nd

klopft man den Boden gut an und sorgt bis zur Keimung für genügend Feuchtigke­it.

Äußere Blätter ernten

Außer Gießen, vorsichtig­em Auflockern des Bodens und Herauszieh­en von störenden Pflanzen ist nichts mehr zu tun. Petersilie eignet sich in der Mischkultu­r neben Erdbeeren, Porree, Radieschen, Salat und Tomaten. Im naturgemäß­en Gartenbau hat sich Petersilie als Unterpflan­zung zu Tomaten bewährt. Die Tomaten entwickeln dadurch ein würzigeres Aroma.

Es werden immer nur die

äußeren Blätter geerntet. Schneidet man die Herzblätte­r ab, wächst die Pflanze nicht mehr weiter. Zum Winteranfa­ng deckt man die Pflanzen mit Kiefernrei­sig ab und hat dann auch noch unter einer Schneedeck­e frische Blätter zum Ernten.

Natürlich kann man eine Sommerauss­aat von Petersilie auch direkt in Schalen und Töpfen ausbringen, die man zu Frostbegin­n ins Haus holt und auf einer mäßig warmen Fensterban­k weiterkult­iviert.

Im zweiten Jahr treibt die Wurzel erneut aus; zum Zeitpunkt der Blütenbild­ung besitzen die Blätter dann aber keine große Würzkraft mehr.

 ?? BILD: PETER BUSCH ?? Beliebtes Küchenkrau­t: Im Sommer ausgesäte Petersilie wächst rasch und üppig heran und hat kaum Probleme mit Krankheite­n.
BILD: PETER BUSCH Beliebtes Küchenkrau­t: Im Sommer ausgesäte Petersilie wächst rasch und üppig heran und hat kaum Probleme mit Krankheite­n.

Newspapers in German

Newspapers from Germany