Petersilie im Sommer aussäen
6ärme verkürzt Keimprozess – In Mischkultur neben Tomaten
Das Küchenkraut braucht jährlich frischen Boden. Frischen Dünger vertragen die Pflanzen nicht gut.
So beliebt dieses Küchenkraut auch ist, im Garten ist es eher eine Primadonna, die mitunter schlecht keimt oder sich gelb verfärbt. All das zeigt an, dass diese zweijährige Gewürzpflanze besondere Pflege wünscht.
Tagetes im Vorjahr
Überall dort, wo Petersilie im Frühling schlecht wächst, empfiehlt sich eine Aussaat im Juli und auch noch im August. Der Vorteil besteht in den warmen Bodentemperaturen, die den sonst mehrwöchigen Keimprozess deutlich verkürzen, vorausgesetzt man sorgt für eine gleich bleibende Bodenfeuchtigkeit.
Zu den viel zu selten beachteten Pflegemaßnahmen gehört eine weit gestellte Fruchtfolge, das heißt, dass die Petersilie frühestens nach vier Jahren wieder am selben Ort stehen sollte, da sie mit sich selbst unverträglich ist. In Kisten oder Töpfen gezogen, braucht Petersilie jährlich frischen Boden. Ein Standort, wo zuvor verwandte Doldenblütler wuchsen wie Dill, Fenchel, Kümmel, Möhren und Sellerie, ist keine gute Wahl.
Im naturgemäßen Anbau hat es sich bewährt, im Vorjahr an die Stelle Tagetes zu pflanzen, wo im nächsten Jahr Petersilie ausgesät werden soll. Durch die Wurzelaus-
scheidungen der Tagetes verlassen die die Petersilie schädigenden Älchen ihre Dauerorgane und sterben ab.
Für die Aussaat wird ein gut durchlässiges, humusreiches Beet gewählt, das Halbschatten aufweist. Frischen Dünger vertragen die Petersilienpflanzen nicht gut, es wird nur reifer Kompost verwendet. Die Saatrillen zieht man einen halben Zentimeter tief, der Reihenabstand beträgt zehn Zentimeter. Da Petersilie je nach Bodenwärme auch im Sommer etwa zwei Wochen zum Keimen benötigt, werden einige Radieschen- oder Salatsamen als Markiersaat mit in die Reihen gegeben. Anschließend
klopft man den Boden gut an und sorgt bis zur Keimung für genügend Feuchtigkeit.
Äußere Blätter ernten
Außer Gießen, vorsichtigem Auflockern des Bodens und Herausziehen von störenden Pflanzen ist nichts mehr zu tun. Petersilie eignet sich in der Mischkultur neben Erdbeeren, Porree, Radieschen, Salat und Tomaten. Im naturgemäßen Gartenbau hat sich Petersilie als Unterpflanzung zu Tomaten bewährt. Die Tomaten entwickeln dadurch ein würzigeres Aroma.
Es werden immer nur die
äußeren Blätter geerntet. Schneidet man die Herzblätter ab, wächst die Pflanze nicht mehr weiter. Zum Winteranfang deckt man die Pflanzen mit Kiefernreisig ab und hat dann auch noch unter einer Schneedecke frische Blätter zum Ernten.
Natürlich kann man eine Sommeraussaat von Petersilie auch direkt in Schalen und Töpfen ausbringen, die man zu Frostbeginn ins Haus holt und auf einer mäßig warmen Fensterbank weiterkultiviert.
Im zweiten Jahr treibt die Wurzel erneut aus; zum Zeitpunkt der Blütenbildung besitzen die Blätter dann aber keine große Würzkraft mehr.